Rezension

Fundierte Informationen rund um die Musik Beethovens

Sprechen wir über Beethoven - Eleonore Büning

Sprechen wir über Beethoven
von Eleonore Büning

Bewertet mit 5 Sternen

»Die Musik Ludwig van Beethovens hat schon das Publikum zu dessen Lebzeiten erschüttert, verstört und entzweit. Sie polarisierte die Öffentlichkeit, wie es bis dahin noch keinem Komponisten mit seinen Werken hatte gelingen können. Seither macht sich jede Generation ihren eignen Reim darauf – oder sie versucht es, zumindest. Bis heute geht das so. Beethoven lebt. Seine Kunst greift uns immer noch ins Gemüt.«

Überall um uns herum finden sich Spuren von Beethoven. In der Werbung, als Klingelton, bei feierlichen Momenten – auch wer sonst nichts von klassischer Musik weiß, kennt doch »Für Elise« oder die »Eroica«.

Warum ist das so? Warum werden wir von seiner Musik erschüttert? Weshalb ist sie durch die Zeiten hindurch so präsent?

 

Eleonore Büning hat sich dieser Fragen angenommen. Sie ist Redakteurin namhafter Zeitungen und moderiert Musiksendungen für SWR und WDR, beim Kulturradio RBB z.B. im Jahr 2015 eine 26-teilige Sendereihe, die Grundlage dieses Buchs bildet. Ludwig van Beethoven war außerdem das Thema ihrer Dissertation.

 

Im Mittelpunkt stehen die Werke Beethovens. Wie entstanden sie, wie erfolgreich waren sie, welchen Einfluss hatten sie auf andere? Die populären Werke tauchen natürlich auf, die großen Symphonien und Sonaten, aber auch weniger bekannte Werke. Den Rahmen bilden dabei die wichtigsten Stationen im Leben Beethovens, von der frühen Kindheit, dem ersten Schaffen bis zum Tod. Viele interessante Fragen werden dabei behandelt.

Bei Beethoven denkt jeder sofort daran, dass er taub war. Aber war er vollständig taub? Und wie lief das mit seinem Gehörverlust ab?

War er ein Wunderkind? Wie viele Oktaven konnte er greifen?

Was wussten Mozart und Beethoven voneinander, wie standen sie zum jeweils anderen? Wie war Beethovens Verhältnis zu Haydn? Oder zu Goethe?

Wie stand es um seine Finanzen? Wie kam er bei den Frauen an? Und wer war die »Unsterbliche Geliebte«?

 

Neben diesen Fragen zur Person geht es immer wieder um Musik, um Beethovens Werke. Seine ersten Streichquartette zum Beispiel, oder alles rund um die politische Oper Fidelio, ihre Entstehung, die späteren Aufführungen, die verschiedenen Fassungen. Vor allem letzteres fand ich faszinierend!

 

Bei allem, was die Autorin schreibt, spürt man ihre Begeisterung für die Musik Beethovens. Gleichzeitig gelingt es ihr, leicht verständlich die Besonderheiten der einzelnen Werke zu vermitteln. Allerdings sollte man schon ein wenig Ahnung von Harmonielehre haben. Der Stil ist unterhaltsam und die hochwertige Aufmachung des Buchs rundet das Lesevergnügen ab.

 

Fazit: Fundierte Informationen rund um die Musik Beethovens in einem unterhaltsamen Rahmen.

 

»Beethoven lebt! Und zwar in den Ohren und Herzen all derer, die sich mit seiner Kunst immer wieder neu auseinandersetzen und davon zehren.«