Rezension

Funny - not funny

A Boy Called Christmas - Matt Haig

A Boy Called Christmas
von Matt Haig

Bewertet mit 2.5 Sternen

Wir alle kennen (Coca Colas) Weihnachtsmann: er wohnt am Nordpol mit einer Schar hilfreicher Elfen, hat einen Schlitten mit fliegenden Rentieren und rutscht in der Weihnachtsnacht durch die Schornsteine braver Kinder, um ihnen ein Gechenk dazulassen. Uuuuund: er hat eine rote Mütze mit weißem Bommel.

Matt Haig will uns in 'A Boy Called Christmas' eine mögliche Vorgeschichte von Father Christmas glaubhaft machen: Nikolas sucht hoch im Norden seinen Vater, der mit einer Schar Männer den Beweis erbringen wollte, dass Elfen tatsächlich existieren und auch nach Monaten nicht zurückkehrt. Als Nikolas ihn schließlich findet, steht er vor einer Entscheidung, die sein Leben grundlegend ändern wird. Sein Vater oder die Elfen? Gut - man kann sich denken, wie es weitergeht.

Das ist auch der eigentliche Charme des Buches - wie die bekannte Legende Stück für Stück eingeführt wird. Wie Nikolas das Rentier Blitzen kennenlernt und zum ersten Mal auf ihm fliegt, wie er zum ersten Mal durch einen Schornstein rutscht, warum er so alt ist, wie er immer dargestellt wird. Leider gibt es für viele dieser magischen Dinge (Schornstein, wie schafft er das alles in einer Nacht,...) dieselbe Erklärung, was dann schon wieder etwas ideenlos daher kommt. 'Andere' Ideen hat Matt Haig dafür in Sachen Witz: Blitzen hat einen verqueren Humor und segnet die Menschen, über die er hinweg fliegt, gerne mit seinen 'Hinterlassenschaften', die kleinen Pixies lieben es, wenn Köpfe explodieren und netterweise sind wir live dabei, als ein Trollkopf genau das macht und sein Inhalt überall verteilt wird - hmmmmm - Danke! Das ist für mich 'Kleiner Jungen Humor' und einfach nicht mein Ding - für Jungs im Alter von ca. 10 Jahren aber vielleicht genau das richtige.

Illustriert ist die Geschichte mit netten Zeichnungen, die auch im EBook enthalten sind. Die (wenn auch die letzten Bilder von Nikolas gar nicht so an den 'bekannten' Santa Clause erinnern) sind hübsch anzusehen und treiben das Lesen in dem recht kurzen Büchlein flott voran.

Die Geschichte entwickelt sich dagegen eher langsam. Nachdem Nikolas seine Entscheidung getroffen hat und beginnt, bei den Elfen zu leben, dauert es Eeeeewigkeiten, ehe er zu sich findet und weiß, was er mit seinem Leben und der Elfenmagie darin anfangen will. Dabei weiß der Leser doch seit der ersten Seite, dass Nikolas ein guter und bescheidener Junge ist, der gerne hilft und gibt... Naja, aber irgendwie muss er ja so alt werden, wie er immer dargestellt wird. ;)

Ich persönliche finde den Grund von Nikolas Reise und den Konflikt mit seinem Vater unpassend für die Geschichte und hätte mir da auch etwas weniger problematisches gut vorstellen können. Zumal dieser Teil der Story meiner Meinung nach auch logische Lücken aufweist.

Aber gut, als kurzweilige Begleitung über die Feiertag kann man dieses (zugegeben im Moment etwas gehypte) Buch gut mal lesen, sollte aber bis auf einen humorigen Zeitvertreib nicht allzu viel davon erwarten.