Rezension

Furchbar langweilig

Schutzgeld (Krimi, Spannung) - Gabriel Anwander

Schutzgeld (Krimi, Spannung)
von Gabriel Anwander

Bewertet mit 1.5 Sternen

Julian Berger, Privatdetektiv und Expolizist, macht mit seinem Freund und ehemaligen Kollegen Ralf Näf Urlaub auf der italienischen Insel Vulcano. Der Urlaub wird leider schnell getrübt durch einen Mord, bei dem Julian live dabei ist – von nun an hat er keine Ruhe mehr, er will unbedingt wissen, wer hinter der Tat steckt.

Nun ja, was soll ich sagen, dies war kein Roman für mich, für mich fehlt es hier leider an allem. Das fängt schon mit den Charakteren an, die mir fremd bleiben und ziemlich blass sind, obwohl Julian selbst in Ich-Form erzählt. Auch ihre Handlungen sind für mich kaum nachvollziehbar, z. B. wenn sich direkt am Urlaubsanfang in eine Einheimnische verliebt und schon nach wenigen Tagen von gemeinsamer Zukunft gesprochen wird, oder wenn sich in Dinge eingemischt und ohne nachzudenken in Gefahr gebracht wird. Leider kommt zudem von echten Emotionen wenig bei mir an.

Der Fall ist verworren und ebenfalls nicht immer nachvollziehbar, dafür gibt es viele Klischees, das schlimmste dann am Ende, wenn die Beziehung zwischen Täter und Opfer offengelegt wird. Da hätte ich den Roman am liebsten in die Ecke geworfen, wäre es nicht ein Ebook und mein Reader mir dann doch zu schade. Die Auflösung ist dennoch recht logisch, aber der Weg dahin hanebüchen. Leider wird ja auch schon sehr früh sehr viel verraten.

Spannung kam bei mir wenig auf, eher große Langeweile. Es gibt zwar einiges an Action, aber eher um der Action willen und nicht immer mit viel Sinn dahinter. Da ich den Charakteren nicht nahe gekommen bin, sie mir eigentlich egal waren, blieb auch hier die Spannung auf der Strecke. Zwischen den Actioneinlagen gibt es meines Erachtens viel zu viel Geschwafel. Ich gestehe, ich habe schnell angefangen quer gelesen.

Das Setting ist noch das Interessanteste am ganzen Roman, doch habe ich selten das Gefühl, auf einer schönen Urlaubsinsel zu sein. Die beiden Urlauber wohl auch nicht, sieht man sich ihre Aktionen an.

Schade, aber dieser Roman konnte mich weder fesseln noch unterhalten. Wer es actionreich mag und nicht so viel Wert auf die Charaktere und sinnvolles Handeln legt, kann einen Blick riskieren, eine Leseempfehlung spreche ich ansonsten nicht aus und vergebe 1,5 Sterne.