Rezension

Furchtbar

Ein Bad Boy mit Herz
von Sara Belin

Bewertet mit 0.5 Sternen

Ich bin ganz ehrlich. Ich habe diese Rezension lange vor mir hergeschoben. Einfach, weil ich keine Ahnung habe, wie ich meine Gefühle und Gedanken zu diesem Buch nett formulieren kann. Aber irgendwie… bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das nicht geht. Was wirklich schade ist, da ich ein Rezensionexemplar zu diesem Buch bekommen hatte. 

Aber… Dieses Buch ist schlecht. Und wenn ich “schlecht” sage, meine ich, dass es richtiger M*st ist und dass dies vermutlich das schlechteste Buch ist, das ich in diesem Jahr gelesen habe. (Vielleicht letztes Jahr mit eingeschlossen.) Es verdient in meinen Augen nicht einmal den einen Stern. Und dabei wollte ich dieses Buch so gerne mögen… 

 

Dieses Buch klang wirklich vielversprechend. Alleine das ganze Rockstar-Setting finde ich super schön, allerdings hat dieses Buch alles zunichte gemacht. 

 

Zuerst: Es wird als Liebesroman vermarktet und auch das Cover verspricht eine süße Story. Was man jedoch letztendlich bekommt, ist ein schlechter Erotikroman in dem jeden zweiten Satz das Wort “geil” verwendet wird, die Protagonistin dem Rockstar bei der ersten Gelegenheit um den Hals springt und überhaupt ist die “Handlung” dieses Buches (wenn man das überhaupt so nennen kann) nur ein Vorwand um von einer schlechten Sexszene in die nächste überzugehen. Zudem ist dieses Buch unglaublich sexistisch. Und das noch nicht einmal aus Sicht der Männer, sondern von den “Damen” des Story ausgehend. 

 

Bei der ersten Gelegenheit trifft unsere Protagonistin (deren Namen ich mittlerweile vergessen habe, weil es einfach nicht wert war dafür Gehirnkapazität zu belegen) sich mit ihren 2 besten Freundinnen. Bei dem Gespräch, das die 3 dann führen geht es ausschließlich darum den männlichen Protagonisten auf seinen Körper zu reduzieren, darüber zu sprechen wie geil er aussieht und den Plan zu verfassen, dass sie ihn bei der ersten Gelegenheit flachlegen sollte, denn “wie geil ist es bitte erzählen zu können, dass man mit einem Rockstar gef***t hat”!? Die ganze Unterhaltung war dermaßen gestellt, übertrieben und unreif, dass es mir einfach nur auf den Nerv ging. Ja…. Das passierte etwa in den ersten 30 Seiten des Buches und bereits da wurde es mir zu viel. Ich habe mich noch etwa bis zur Hälfte durchgequält, bevor ich beschlossen hatte, dass mir meine Gehirnzellen zu schade sind und das Buch abgebrochen habe. Denn es wurde noch schlimmer. 

 

Ich habe nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung wie alt die Autorin ist, bzw. wie als sie war, als sie dieses Buch geschrieben hatte, jedoch wirkt es als wollte sie um jeden Preis, dass das Buch “jugendlich rüberkommt. Das ist meiner Meinung nach nach hinten losgegangen, denn die Protagonisten sollen etwa Mitte 20 sein, reden und verhalten sich allerdings als wären sie 15. Die verwendeten “modernen” Ausdrücke wie “by the way” und “I’m a f***ing rockstar” waren einfach nervig. 

 

Zudem waren die Charaktere nicht ausgearbeitet. Einerseits sagt der Protagonist, dass er ein “f***ing Rockstar” wäre, andererseits behauptet er jedoch auch, dass er in diese ganze Rockszene gar nicht hinein passt und diesen ganzen Hype bezüglich “Sex, Drugs and Rock’n’Roll” total überbewertet findet.
Der Vater des Rockstars liest außerdem die Bravo. 

 

Dann gibt es einen durch und durch schlechten Schreibstil und 10.000 dieselben Wiederholungen. So macht der Protagonist z.B. immer alles zugleich. Er ist zugleich zärtlich und heftig, leidenschaftlich und sanft. Er wird eine Million mal wiederholt wie geil er doch aussieht und wie wunderschön und außergewöhnlich sie ist. Es ging einfach alles viel zu schnell. Insta - Love ist dafür noch gar kein Ausdruck. Sie geht tatsächlich nach 2 Wochen hin und nimmt für ihn die Pille damit sie ohne Kondom Sex haben können. Meiner Meinung nach sendet das einfach komplett FALSCHE Signale an die junge Leserschaft an die dieses Buch ja offensichtlich gerichtet ist. Das ist absolut kein gutes Vorbild. 

An einer Stelle sagt die Protagonistin zu ihrer Mutter wortwörtlich: “Nein, eine richtige Liebesbeziehung ist uns nicht gegeben.” Wer redet bitte so? Achja… niemand. Die Charaktere haben einfach überhaupt keine Persönlichkeit.
An einer Stelle sagt sie: “Wir verstehen uns nicht nur im Bett ausgezeichnet, sondern haben auch sonst viel Spaß miteinander. Wir reden über alles Mögliche und sind auf der gleichen Wellenlänge.” Und dabei habe ich mich gefragt, woher sie das denn überhaupt wissen möchte? Immerhin ist sie in jeder zweiten Szene mit ihm im Bett. Viel geredet haben die beiden nicht miteinander. 

 

Ein weiterer Punkt, der mich extrem gestört hat, waren die unnötig derben Kraftausdrücke, insbesondere während der Sexszenen. 

 

Außerdem waren sowohl Grammatik als auch Zeitformen fehlerhaft. An manchen Stellen kamen 2 verschiedene Zeitformen vor und Formulierungen wie “Ich bin immer noch aus dem Atem.” haben mir den Rest gegeben. Dazu gab es Logikfehler, bei denen der Sex auf der Couch beginnt und auf einmal liegen die Charaktere im Bett und obwohl die Autorin versucht, das Buch möglichst jugendlich zu halten schreibt die Protagonistin an ihrer Diplomarbeit. (Seht ihr den Fehler?)

 

Deswegen, mein Fazit: lest dieses Buch nicht. Es gibt auf jeden Fall bessere Bücher mit Rockstar Thema und mit diesem Buch sollte niemand seine Zeit verschwenden. Ich für meinen Teil werde mich hüten noch einmal ein Buch dieser Autorin zu lesen…