Rezension

Furchtbares Thema, aber unglaublich starke Protagonistin

Der Tod kriegt mich nicht - Veronika Vattrodt, Lisa-Marie Huber

Der Tod kriegt mich nicht
von Veronika Vattrodt Lisa-Marie Huber

Bewertet mit 5 Sternen

Meinung:
Auf dieses Buch war ich sehr gespannt. Denn Krebsbücher haben immer eine sehr düstere Stimmung, sind sehr tiefgründig und machen leicht traurig. Natürlich ist es nicht wie "Bevor ich sterbe" oder "Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Hier gibt es keine Lovestory, denn dieses Buch ist direkt aus dem Leben gegriffen und keine Fiktion. Ich muss gestehen, ich fing dieses Buch kurz vor dem Schlafen gehen an und dachte, dass ich vielleicht noch 10 - 20 Seiten lesen werde. Aber da täuschte ich mich gewaltig. Ich konnte absolut nicht schlafen, denn dieses Buch hat mich nicht losgelassen. Es war nicht unbedingt mega spannend, aber es war emotional und sehr fesselnd. Am Anfang war ich etwas skeptisch und ich habe an der Glaubwürdigkeit gezweifelt. Jedoch bin ich nicht an dieser Krankheit erkrankt und wage mir deswegen doch kein Urteil. Ich habe meine Zweifel also einfach zur Seite gelegt. Je weiter ich kam mit diesem Buch, desto schrecklicher fand ich es. Schrecklich im Bezug auf die Krankheit, nicht auf das Buch. Denn so wie es in diesem Buch geschildert wurde, so habe ich es in keinem anderen Buch erfahren. Ich muss gestehen, und dass tut mir sehr leid, dass ich es teilweise sehr eklig fand. Denn ich bin absolut kein Freund von Blut und Schläuchen in Kombination. Wenn eine Infusion zum Beispiel leer ist und das Blut in den Schlauch läuft, bin ich leider die erste die umkippt bei dem Anblick. Und das wurde leider öfters mal erwähnt in diesem Buch. Beziehungsweise ging es des öfteren um den Brovi (Zugang an der Brust) und da wurde mir dann wirklich schlecht. Ich habe wirklich mitgelitten, denn Lisa kann einem einfach nur leid tun. Nach ihrer Diagnose kommt eins zum anderen. Ihre Familie und ihre beste Freundin Lea sind für sie da und das war unglaublich stark von ihnen. Vor allem wenn man sich dann Tim ansieht. Tim ist Lisas Freund, über den ich mich leider nur aufregen konnte. Stellt euch vor ihr bekommt die Diagnose eine Krebserkrankung. Was macht euer Freund? Ich würde denken, dass ein guter Freund bei seiner Freundin bleiben und sie weitestgehend unterstützen sollte. Was macht Tim? Ein paar Tage später fährt er ganz spontan mit Kumpels nach Frankreich Party machen. Bitte was? BITTE WAS???? ARGH! Tim fand ich von Anfang an zum kotzen und das hat sich bis zum Ende nicht geändert. Er hat sie geschätzt zwei mal besucht und ist jeglicher Konversation aus dem Weg gegangen. Auf ihre Briefe hat er nur ausweichend reagiert. Lisa war natürlich zutiefst enttäuscht und das war auch verständlich. Denn die beiden waren zwei Jahre zusammen und dann geht das so zu Ende. Das war natürlich traurig, aber für Lisa nur besser. Denn sie musste ihre ganze Energie für den Kampf gegen den Krebs zusammen nehmen. Lea, ihre beste Freundin sowie ihre Familie waren allerdings super tolle Menschen, die versucht haben ihr jeden Moment so schön wie möglich zu machen. Ich muss echt sagen, dass ich das Buch mehrmals weglegen musste. Denn je schlimmer es Lisa ging, desto schlechter wurde auch mir. Ich musste es wirklich weglegen und mich erst einmal wieder beruhigen. Aber Lisas Kampf war einfach so unglaublich und ich habe wirklich jede Minute mitgefiebert und mich praktisch schon so mit ihr angefreundet. Ich bewundere sie für ihre Stärke und hoffe, dass sie ihren Weg weitergeht und sich nicht unterkriegen lässt. 
Die Autorin:
Lisa: Ein junges Mädchen, dass mit 16 Jahren die Diagnose einer Leukämie erhält. Zunächst einmal gerät ihre Welt immer mehr aus den Fugen, aber Lisa gibt nicht auf. Bereits nach kurzer Zeit zeigt sie starken Kampfgeist. Sie will unbedingt leben und vor allem ihrer Familie und ihren Freunden den Schmerz ersparen. Lisa ist wirklich unglaublich tapfer, sie ist so ein tolles und lebensfrohes Mädchen. Ihre Stärke ist einfach unglaublich und sie ist einfach so ein tolles Mädchen. Denn obwohl die Ärzte ihr nicht die größte Hoffnung machen, hält sie durch und will unbedingt kämpfen und leben. Und sie gibt einfach nicht auf. Sie ist so stark. Ich bewundere ihre Stärke und wünsche ihr für die Zukunft alles erdenklich gute.

Fazit:
Seit "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" habe ich kein so berührendes Buch mehr gelesen. Es ist wirklich lange her, dass ein Buch bei mir so viele Emotionen ausgelöst hat. Es ging mir schlecht, es ging mir gut. Und es war das erste Mal, dass ich wirklich eine ganze Zeit gebraucht habe um mich zu beruhigen. So sehr habe ich Lisa in mein Herz geschlossen, dass ich so mitgefiebert und mitgelitten habe. Es war schön und schrecklich zugleich.
Und dafür bekommt dieses Buch 5/5 Schmetterlinge.