Rezension

Furchtlose Reporterin

Lena Halberg: Der Cellist - Ernest Nyborg

Lena Halberg: Der Cellist
von Ernest Nyborg

Bewertet mit 4 Sternen

Furchtlose Reporterin

Lena Halberg ist eine engagierte und furchtlose Journalistin, die bei ihrer Recherche auf einen rätselhaften Todesfall stößt. Sie mag nicht glauben, dass dieser estnische Banker, der in die Affäre der Panama Papers verstrickt war, Selbstmord begangen hat.
Die Spur führt zu einem anderen Banker, Martin Kurkov, der sehr luxuriös in der Schweiz residiert. Er gibt sich nach aussen hin als Kunstmäzen, aber insgeheim hat er die Finger in allen dunklen internationalen Geschäften, die rentabel sind. Sein Protegé, ein junger Cellist, dient ihm dabei unwissentlich als Bote über die Landesgrenzen, denn sein Notenkoffer erweckt nie den Verdacht der Kontrolleure.
Aktuell geht es um bolivianische Schuldverschreibungen, die den jungen Politiker Almeda zwingen sollen, die Schürfrechte an neu entdeckten Lithium-Vorkommen an Kurkov zu verkaufen. Almeda dagegen will verhindern, dass sein Land weiterhin von internationalen Konzernen ausgeplündert wird.
Der Autor wechselt Sichtweisen und Schauplätze in gekonnter Reihenfolge. Nie wird es langweilig, vor allem weil Lena Halberg mit hohem Tempo und ohne Rücksicht auf Verluste ihrer Story hinterher jagt. 
Seine Hauptcharaktere hat Ernest Nyborg sorgfältig skizziert, so dass man sie sich gut vorstellen kann. Dass die Handlung an wahre Begebenheiten anlehnt, macht diesen Thriller umso interessanter. Gerne empfehle ich ihn weiter.