Rezension

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** Future Woman greift ein **

Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner - Kerstin Gier

Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner
von Kerstin Gier

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Auswahl dieses Buches war eigentlich mehr oder weniger spontan und recht unbedacht. Ich durchsuchte meinen Kindle nach einem einfach und schnell zu lesenden Roman aus dem Bereich „Freche Frauen“, da ich zuvor zwei Thriller gelesen hatte und ein bisschen Abwechslung in den Lesestoff bringen wollte. Da ich gelesen hatte, dass „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“ von Kerstin Gier ein einzelner Roman, sprich, ohne Vorbände, ist und positiv bewertet wurde, entschloss ich mich kurzerhand für diesen Roman.

 

Zu Beginn des Buches war ich noch ein wenig skeptisch und nicht sofort in den Bann der Geschichte gezogen. Es erschien mir zunächst wie ein üblicher Frauenroman, über die alltäglichen Probleme in Beziehung, Job und Freundschaft, was mich nicht sonderlich „vom Hocker riss“. Je weiter ich allerdings las, desto besser fühlte ich mich unterhalten. Die Hauptprotagonistin Kati wirkte auf mich stets sympathisch, ehrlich und witzig – eigentlich jemand, den man gerne haben muss. Dass sie sich kurzerhand in einen anderen Mann verliebt, kann man zwar grundsätzlich zunächst einmal ja nicht für gutheißen, aber dennoch kann man ihr Verhalten irgendwo verstehen. Sie ist sich ihren Gefühlen nicht sicher: Ist es nur eine Schwärmerei für Mathias oder ist es die wahre Liebe? Und was ist mit Felix? Die beiden sind verheiratet, leben zusammen, haben sich etwas aufgebaut. Soll sie das leichthin wegwerfen? Vielleicht verständlich, dass sie ihren Gefühlen zunächst einmal auf den Grund gehen möchte, bevor sie eine ggf. folgenschwere Entscheidung trifft.

 

Meine volle Aufmerksamkeit bekam „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“ nachdem ich etwa 40% gelesen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Kati einen Unfall am Bahnhof, bei dem sie auf die Gleise stürzte und nur noch die Lichter des heranfahrenden Zuges sah. Als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich nicht mehr im Jahr 2011, sondern im Jahr 2006. Zunächst völlig geschockt und an ihrem Verstand zweifelnd erkennt Kati dann, dass sie plötzlich die Chance hat, die letzten 5 Jahre ihres Lebens noch einmal neu zu gestalten. So kann sie beispielsweise durch Eingreifen und Übernehmen der Planung die Hochzeit ihrer Schwester retten, die 2006 zum totalen Desaster wurde. Außerdem kann sie das Kennenlernen mit Felix verhindern und muss sich so nicht dem ständigen Hohn und Spott seiner Freunde und Familie stellen. Und das Wichtigste: Sie kann nun auch das 5 Jahre frühere Kennenlernen mit Mathias arrangieren, denn wenn er sich 2011 in sie verliebt hat, wird er das im Jahr 2006 sicher auch tun.

 

Alles könnte perfekt sein: Mathias begleitet Kati auf die Hochzeit ihrer Schwester und alles läuft nach Plan…naja, fast alles! An dieser Stelle möchte ich natürlich nicht zu viel verraten :o) Auch nicht, wie die Geschichte endet. Wird Kati mit Mathias glücklich? Oder erkennt sie, dass Felix doch kein so schlechter Partner war?

 

Mir hat „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“ von Kerstin Gier sehr gut gefallen. Meine anfänglichen Zweifel, ob mich dieser Roman unterhalten könnte, wurden nach und nach immer weiter ausgeräumt und ich hatte wirklich Spaß beim Lesen. Der Schreibstil von Kerstin Gier lässt ein schnelles und flüssiges Lesen zu und lässt einen hier und da sogar schmunzeln. Die Hauptprotagonistin wirkt von Anfang bis Ende sympathisch, was natürlich zum positiven Leseerlebnis beiträgt. Natürlich handelt es sich hierbei um keine unfassbar anspruchsvolle Lektüre, aber hin und wieder steht einem der Sinn ja auch nach lustiger, lockerer und leichter Kost. Das Buch ist durchweg unterhaltsam und bietet von der Story her auch etwas, was man nicht alltäglich liest.

 

Eine hervorragende Urlaubslektüre, bzw. ein Buch für ein tolles, kurzweiliges Lesevergnügen. Ich denke, dass dies sicher nicht der letzte Roman dieser Autorin gewesen sein wird, den ich lesen werde.