Rezension

G wie …. Gegen das Vergessen

Vergesst unsere Namen nicht - Simon Stranger

Vergesst unsere Namen nicht
von Simon Stranger

Bewertet mit 5 Sternen

Das dunkelste Stück unserer deutschen Geschichte war der Holocaust in Deutschland, Polen, Österreich  und vielen weiteren Ländern …  aber es gab ihn auch in Norwegen, das Land das eigentlich als Land des Widerstands während der NS-Zeit galt. Der Freiheitsmythos während der Besatzerjahre wurde traditionell hochgehalten.  Doch auch dort wurden Juden verfolgt und deportiert  und der Roman von Simon Stranger „Vergesst unsere Namen nicht“ setzt sich mit diesem Thema auseinander, er beleuchtet nicht nur die Geschichte der Opfer, sondern setzt sich auch mit Menschen auseinander, die zu Nazi-Schergen wurden.

Das in sepiafarbene Cover zeigt zwei Kinder, die Steine aufschichten vor einem in Trümmern liegenden Haus, schlicht aber eben dadurch auch sehr eindrucksvoll.

Der Schreibstil von Simon Stranger ist eher ungewöhnlich, aber in sich sehr stimmig, emotional, vor allen Dingen aber eindringlich geschrieben.

Die Kapitel werden mit Buchstaben des Alphabets begonnen, die immer auch einen Bezug zu dem Kapitel haben, denn zu jedem Buchstaben gibt es auch ein Kapitel, das wiederum gegliedert wird in Unterkapitel, dadurch einfach nachzuvollziehen. Durch Wechsel der Personalpronomen kann der Leser die jeweils handelnden Personen  und unterschiedlichen Handlungsstränge sehr gut unterscheiden.

Man spürt beim Lesen des Romans, dass Simon Stranger sehr viel recherchiert hat, besonders über die Person des Henry Oliver Rinnan, ein berüchtigter norwegischer Nazi-Scherge  in der Gegend um Trondheim während des Zweiten Weltkriegs aber auch über die jüdische Familie Kommisar und deren Vater Hirsch Kommisar, der ermordet wurde.

Der Roman fordert auf innezuhalten, lässt den Leser erschauern ob der Grausamkeiten, macht nachdenklich, ist eindringlich aber nicht anklagend geschrieben und eröffnet Möglichkeit zu eigenen Gedankengängen.

Ein Roman, der besonders ist, seinesgleichen sucht, nicht einfach, aber ehrlich und in meinen Augen nicht für schwache Gemüter geeignet….und der nicht nur in Norwegen, sondern überall auf der Welt die Botschaft in sich trägt…Vergesst unsere Namen nicht …“Ich bin kein Jude, ich bin ein Mensch“.