Gärtnern macht glücklich
Bewertet mit 5 Sternen
Die Enddreißigerin Luisa ist ein Workaholic durch und durch. Trotzdem wird aus der erhofften Beförderung zur Geschäftsführerin nichts. Die Firma steht vor dem Ruin, ihr wird ein neuer, arroganter Chef vor die Nase gesetzt. Seine unehrlichen Machenschaften aufzudecken und die Firma zu retten, ist jetzt Luisas Ziel. Da kommt ein bevorstehender Besuch ihrer Tante völlig ungelegen. Denn sie hat Luisa ihren Schrebergarten zur Pflege anvertraut, den Luisa hat verkommen lassen. Also bringt sie ihn auch noch auf Vordermann und lernt dabei viele hilfsbereite Kleingärtner kennen, vor allem den Ökofreak Eddy …
Schon äußerlich ist das Buch ein wahrer Eye-Catcher. Wie schon für frühere Bücher der Autorin typisch, wird auch hier eine schöne Illustration des bekannten Cartoonisten Gerhard Glück verwendet, und zwar passend mit Bezug zum Gärtnern.
Inhaltlich haben wir es wieder mit einer typischen Geschichte von Ellen Berg zu tun. Ein witziger Schreibstil sowie viele flotte Sprüche und Redewendungen verleiten oft zum Schmunzeln. Die Romanfiguren sind bis auf einige wenige, die Bösewichte verkörpern sollen, sympathisch. Wenn auch Einiges etwas konstruiert erscheint und im wahren Leben sicherlich nicht so funktioniert (z.B. lässt sich ein verlotterter Garten so ganz nebenbei doch wohl kaum in 14 Tagen in eine blühende Oase verwandeln), habe ich mich durchweg gut unterhalten gefühlt und das flüssig geschriebene Buch nur so herunterlesen können. Gefallen hat mir, mit welcher Liebe zum Detail gearbeitet wurde. So spielen so manches Mal Songs eine Rolle (z.B. Mario Lanzas „Parlami d’amore, Mariu“) und hat es die Autorin geschafft, den Titel eines früheren Buches einzuarbeiten („Alles Tofu, oder was?“). In bleibender Erinnerung wird mir der eine oder andere Gartentipp bleiben, z.B. pflanzt man Rosen nicht im Sommer und verwendet dabei niemals hygroskopisch wirkenden Kompost oder bringt eine auf vorhandenem Rasenbestand angesäte Fettwiesenmischung schnelle Resultate. Noch mehr gartenbezogene Fragen? Dann empfehle ich, dieses schöne Buch selbst zu lesen.