Rezension

Ganz anders als ich erwartet habe

Broken Darkness: So verführerisch - M. O'Keefe

Broken Darkness: So verführerisch
von M. O'Keefe

Bewertet mit 3.5 Sternen

Annie ist auf der Flucht vor ihrem alten Leben in einem verkommenen, aber blitzsauberen Wohnwagen eines Trailerparks in North Carolina gelandet. Die Vormieterin hat ein Handy liegengelassen. Als dies klingelt und Annie abhebt, hat sie den stinkreichen, jedoch nicht weniger problembeladenen Dylan in der Leitung. Schnell entwickeln sich zwischen den beiden neben den Unterhaltungen erotische Spielchen…

Ich habe ein oberflächliches Buch inkl. Erotik erwartet. Doch das Buch berichtet von dem harten und problembehafteten Leben der Menschen im Trailerpark. Es kratzt nicht einfach nur an der Oberfläche von Annie und Dylan. Annie wird als eine zwiegespaltene Persönlichkeit dargestellt, die sich jeden Tag ein wenig von ihrem alten Leben entfernt und weiterentwickelt. Und auch Dylan ist keine eindimensionale Person, sondern besteht aus vielen Facetten. Das macht das Buch auf der einen Seite sehr interessant. Es macht aus dem Buch sehr viel mehr als eine erotische Geschichte.

Zudem gefallen mir die erotischen Schilderungen sehr gut. Denn da bin ich wirklich wählerisch. Ich mag es nicht, wenn die ganze Zeit beschrieben wird, wie die Frau befriedigt wird. Als Frau interessiert mich die sexuelle Befriedigung von Frauen nicht sonderlich. Ich finde es viel spannender, wenn der Mann befriedigt wird. Doch gerade das kommt in vielen Bücher zu kurz oder gar nicht vor. Doch hier wird auch die Lusterfüllung des Mannes beschrieben, wie ich mit Freude feststellen konnte.

Was auf der einen Seite das Buch interessant gemacht hat, nämlich die Tiefe der Persönlichkeiten und das Erzählen einer ausführlicheren Rahmenhandlung, stellt bei mir leider auch den Grund dafür dar, warum mir das Buch nur bedingt gefallen hat. Ich mochte die Person Annie nicht. Das lag zum einen an ihrer Persönlichkeit, die oft so wirkte, als ob sie als Amische, Mormonin oder in einer ähnlichen Sekte aufgewachsen wäre. Zum anderen ist sie mir auch vom äußeren Typen her als viel zu maskulin beschrieben worden. Da sie jedoch eine der beiden Hauptpersonen des Buches war – sogar die mit dem Haupterzählanteil – wurde mir dadurch ein großer Teil des Lesespaßes „verdorben“.

Natürlich werde ich Teil 2 trotzdem lesen, denn trotz allem muss ich ja wissen, wie die Geschichte zwischen Annie und Dylan denn nun ausgeht.