Rezension

Ganz anders wie erwartet

Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet - Charlotte Richter

Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet
von Charlotte Richter

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt

Am Tag der Verbindung soll Mariel ihre grosse Liebe treffen. Doch für sie kommt kein Seelenpartner aus Nurnen. Das heisst sie gehört zu den Sonderbaren für die es keine Liebe gibt. Nur der Weg der Reinigung gibt ihr noch die Möglichkeit in die Spiegelwelt zu reisen und ihren Seelenpartner zu finden. Doch wenn sie ihren Seelenpartner nicht findet, stirbt sie.

 

Gestaltung

Das Cover ist wunderschön und hat mich neugierig gemacht. Allerdings hat es mir in Verbindung mit dem Klappentext eine ganz andere Geschichte vermittelt.

 

Sprache

Die Geschichte ist leicht zu lesen. Aber leider hat die Autorin es nicht geschafft klare Bilder in meinem Kopf zu erschaffen. Vor allem Nurnen überstieg meine Fantasie.

 

Charaktere

Mariel ist schon immer anders. Sie malt gern und wunderschön. Doch viel lieber würde sie Bilder malen die in Amlon nicht als schön angesehen werden, die auch die dunklen Seiten zeigen. Sie sammelt Muscheln, aber nicht die Schönsten oder Ausgefallensten reizen sie, sondern die mit einem Makel. Und trotzdem ist sie überrascht als sie zu den Sonderbaren gehört. Sie hatte von ihrem Seelenpartner geträumt und sich erhofft, dass er sie komplett macht und sie endlich richtig dazu gehört.

Ihre Begleiter könnten unterschiedlicher kaum sein: Tora ist rebellisch und impulsiv. Sander ist introvertiert und scheint abweisend. Tammo ist Mariels bester Freund, ein herzensguter Typ, der immer auf die Götter vertraut hat. Perselos ist nach der Beurteilung als Sonderbarer verzweifelt und für ihn gibt es von Anfang an keinen anderen Weg als den der Reinigung.

 

Meine Meinung

Der Beginn der Geschichte war vielversprechend. Ich mochte die Insel Amlon und wie das Leben dort beschrieben wurde. Obwohl es auch dort schon Details gab, die mir nicht einleuchteten oder gefielen. Zum Beispiel das Kamelienritual bei dem die 18-Jährigen vor   Ihren Familien und Freunden untereinander Kamelien verteilen. Und zwar an diejenigen mit denen sie „verbunden“ waren, um ihren „Diamanten“ für den perfekten Partner „zu schleifen“. Denn in Amlon gilt man als seltsam, wenn man vor seiner Verbindung mit dem Seelenpartner nicht möglichst viele Erfahrungen mit anderen Partnern gemacht hat. Dafür gibt es sogar eigens Feiern. Ich finde nicht, dass das eine gute Message an die jugendliche Leserschaft ist. 

Und dann ging es nach einem kurzen Zwischenstopp auf der Insel der Sonderbaren auch schon nach Nurnen. Und Nurnen ist nicht, wie ich dachte, eine weitere Insel, sondern eine Art Traumwelt. Und ab hier wird die Geschichte wirklich verwirrend. Mariel und ihre Freunde müssen sich in einer fremden Welt zurecht finden, müssen herausfinden, wie sie ihre Seelenpartner finden, sich ihren tiefsten Ängsten stellen und stossen dabei auf erschreckende Geheimnisse ihrer eigenen Welt. 

Ich hätte gern viel mehr über Amlon und Xerax gelesen, über die Menschen die Mariel umgeben, über das Leben der Sonderbaren, über Mariels Gefühle. Leider ging es hauptsächlich um die Reise durch die Spiegelwelt. Und die war mir einfach zu wirr.

Am Ende der Geschichte bleiben viele Fragen offen. Ob es eine Fortsetzung geben wird, ist allerdings nicht bekannt.

 

Fazit

Wer eine mit dem Meer verbundene, dystopische Fantasygeschichte erwartet wird vermutlich enttäuscht sein vom Verlauf der Geschichte. Wer aber eine Alice-im-Wunderland-Geschichte mit romantischen Elementen lesen möchte, der wird eher Spass an der Geschichte haben.