Rezension

Ganz große Weihnachtsgefühle

Notting Hill im Schnee -

Notting Hill im Schnee
von Jules Wake

Bewertet mit 5 Sternen

Titel: Notting Hill im Schnee
Autor: Jules Wake
Verlag: Knaur
Preis: 9,99€
Seiten: 400

Inhalt:

Ausgerechnet ein Anwalt!

Bratschistin Viola Smith kann es kaum fassen: Erst wird sie von der Londoner Oper an eine Grundschule in Notting Hill abkommandiert, um als Vertretung einer erkrankten Lehrerin das dortige Krippenspiel zu leiten. Und dann soll ihr auch noch ein Anwalt dabei helfen, die Horde quirliger Grundschüler zu bändigen. Dabei hatte Viola sich nach ihrer letzten bösen Erfahrung in Sachen Liebe geschworen, dass nie wieder ein Anwalt auch nur in ihre Nähe kommt!
Dummerweise ist Nate Williams nicht nur ausgesprochen attraktiv, sondern auch der Vater der kleinen Hauptdarstellerin …

Meine Meinung:

Das Cover des Buches finde ich wunderschön. Es versetzt einen einfach direkt in die richtige Stimmung für das Buch und gibt einen zeitgleich auch einen ersten Eindruck davon, wo das Buch spielen wird. So wie ich das auf den ersten Blick erkennen kann, befinden wir uns auch direkt in Notting Hill, obwohl es durch den Schnee etwas schwierig zu erkennen ist. Dennoch liebe ich es, dass der Schnee alles in ein wundervolles weißes Winterwunderland versetzt und durch den roten Bus, der so typisch für London ist, und die Person mit dem roten Mantel es einfach ein paar besondere Highlights gibt, die hervorstechen. Auch die Schneeflocken, die glitzern und einen schönen Effekt haben, geben dem Cover noch etwas ganz besonderes. Außerdem hat es ein ähnliches Motiv, wie bereits “Covent Garden im Schnee”, der Autorin, was ich sehr passend finde.

Viola war eine großartiger und vor allem sympathischer Charakter. Sie hat Grace, die Tochter von Nate, direkt in ihr Herz geschlossen, denn das Mädchen wurde schon oft enttäuscht. Umso mehr Mühe gibt sie sich ihr ein tolles Weihnachtsfest zu schenken. Ich habe es hier vor allem geliebt zu sehen, wie Viola Weihnachtsstimmung verbreitet und versucht Grace tolle Traditionen weiterzugeben.

Nate war mir auch sympathisch. Allein die Tatsache, dass er Viola in der U-Bahn zu Hilfe gekommen ist, als diese angegriffen wurde, hat mich direkt begeistern können. Er ist ein wundervoller Vater und möchte nur das Beste für seine Tochter, so dass es ihm schwer fällt seine Frau zu verstehen, die wie es scheint nur an ihrem Beruf interessiert ist und ihre Tochter und ihren Mann dabei völlig zu vergessen scheint.

Grace ist ein so so toller Charakter, den ich vom ersten Moment an direkt in mein Herz geschlossen habe. Sie hat dafür, dass sie noch so jung ist, bereits einige Enttäuschungen erleben müssen, besonders wenn es um ihre Mutter geht. Wir lernen sie als eher einsames Kind kennen und so fand ich es schön im Verlauf der Geschichte zu sehen, wie sie immer mehr aufblüht und wie Viola ihr dabei hilft ein bisschen Freude in ihr Leben zu bringen.

Aber auch die Liebesgeschichte zwischen Viola und Nate war sehr spannend, da es in ihrer Beziehung zueinander einige Hürde zu überwinden gab, die ihr Leben nicht unbedingt einfach gemacht haben. Allen voran steht dabei die Tatsache das Nate trotz Eheprobleme und der Tatsache das seine Frau seit Monaten beruflich im Ausland ist, er trotzdem noch immer verheiratet ist. Und obwohl man selbst als Leser, als auch die Charaktere, diesen Fakt immer in seinem Hinterkopf haben, lässt es sich einfach nicht bestreiten, das zwischen Viola und Nate einfach eine ganz besondere Anziehung besteht, die man vom ersten Moment an spüren kann.

Die Handlung fand ich sehr spannend. Denn die Geschichte hatte sowohl Tiefe mit dem schwierigen Fakt, dass Nate noch verheiratet ist und es dennoch dazu kommt, dass er und Viola sich verlieben, so dass es viel Raum gab, wie das Thema aufgegriffen wird und wie die Beiden mit ihren Gefühlen umgehen sollen. Aber auch die Tatsache das Grace sehr unter der emotionalen Distanz ihrer Mutter leidet, fand ich sehr spannend und vor allem gut aufgearbeitet, so war es einfach schön zu sehen, wie Grace und Viola sich näher kommen und beide sich auch durch ihre Beziehung zueinander weiterentwickeln.
Besonders toll fand ich hier aber auch, dass ein Charakter aus "Covent Garden im Schnee" eine Nebenrollen in dem Buch hatte, was ich wirklich sehr geliebt habe, da ich es immer wieder schön finde in Büchern, sozusagen, auf alte Bekannte zu treffen. Dennoch muss man "Covent Garden im Schnee" nicht gelesen haben um "Notting Hill im Schnee" zu verstehen, da beide Bücher auch alleine stehe können.

Auch die Weihnachtstimmung kam für mich keinesfalls zu kurz. Viola hat ihr bestes gegeben um Grace ein wundervolles Weihnachtsfest zu schenken, da ihre eigene Mutter nicht da ist um ihr dieses zu geben. Viola hat sich einfach so viele tolle Dinge überlegt, wie Plätzchen backen oder auch das Aussuchen eines Weihnachtsbaumes und das Schmücken von diesem um Grace das Gefühl von Weihnachten zu vermitteln, so dass ich selbst direkt in Weihnachtstimmung gekommen bin.

Der Schreibstil von Jules Wake konnte mich wieder sehr begeistern, so dass ich wirklich hoffe in der Zukunft noch mehr von ihr lesen zu können. Alleine wie sie die Weihnachtsstimmung in dem Buch rüber bringen konnte, war magisch.