Rezension

Ganz großes Kino

Catwoman - Diebin von Gotham City - Sarah J. Maas

Catwoman - Diebin von Gotham City
von Sarah J. Maas

Inhalt:
Selina verdient sich ihr Geld mit illegalen Straßenkämpfen. Immer dann, wenn Falcone, der Boss des verbrecherischen Falcone-Clans, sie ruft, ist sie da, um gegen dessen Schuldner zu kämpfen. Wenn Selina dann mit Wunden und Schwellungen heimkehrt, erwartet sie eine heruntergekommene Wohnung und eine kranke Schwester.
Selina würde alles für ihre Schwester Maggie tun, die an Mukoviszidose leidet, was ihre Lebenserwartung beschränkt. Das Geld, das sie verdient, wendet sie für den Lebensunterhalt und die lebenserhaltende medizinische Versorgung ihrer Schwester auf.
Doch eines Tages wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Unerwarteter Besuch steht vor der Tür. Zwei korrupte Polizisten und eine Sozialarbeiterin erleichtern die Schwestern um ihre Geldreserven und verraten, dass die Mutter der Kinder in einem sehr schlechten Zustand aufgefunden wurde. Maggie soll - zu ihrem eigenen Schutz - in einer Wohngruppe untergebracht werden. Selina weiß nur zu gut, was das bedeutet: Die Wohngruppen sind meist so schmuddelig, dass ein krankes Mädchen wie Maggie dort nicht lange überleben kann.
Weil Selina sich wütend gegen die Polizisten auflehnt, soll sie angesichts ihres langen Vorstrafenregisters ins Gefängnis einfahren. Doch im letzten Moment bekommt sie ein Angebot, eine Art kriminelle Carte Blanche. Eine fremde Frau bietet ihr einen Deal an: Selina soll eine besondere Schule besuchen, dafür erhält sie nicht nur ihre Freiheit, sondern Maggie soll auch in einer Adoptivfamilie untergebracht werden und erhält Schutz vor der eigenen Mutter.
Wenige Jahre später kehrt Selina in die Stadt zurück. Sie ist ein völlig anderer Mensch geworden, ist auf dem Kriegspfad und sucht nach Rache.

Im Detail:
Catwoman – Die Diebin von Gotham City ist der zweite Band der Superheldenreihe, an der diverse Autor/innen mitgearbeitet haben. Ich habe den Vorgänger Wonder Woman nicht gelesen, hatte aber nicht das Gefühl, dass mir Informationen zum Verständnis des Folgebandes fehlen würden.
Sarah J. Maas beginnt ihre Geschichte, in der sie von Catwoman, einer der Schurkinnen der Batman-Saga berichtet, ganz am Anfang. Sie erzählt, wie Selina, ein Mädchen, das aus der Unterschicht stammt, alles tut, um sich und ihre Schwester zu ernähren. Leider reichen die Kämpfe im Untergrund nicht aus. Selina ist bereits in jungen Jahren Mitglied einer Mädchengang namens die Leopardinnen. Sie befindet sich in der Hierarchie eher im Mittelfeld. Dennoch scheinen die Anführerinnen ein Auge auf sie geworfen zu haben. Selina soll sich in einzelnen, gefährlichen Prüfungen bewähren.
Als die Polizei eines Tages an Selinas Tür klopft und ihr Leben durcheinander bringt, ist der Wendepunkt erreicht. Selina muss eine Entscheidung treffen. Sie soll ihr bisheriges Leben hinter sich lassen und von der Elite der Assassinnen ausgebildet werden. Jahre später kehrt sie mit einer neuen Identität in die alte Heimat Gotham City zurück, um für ihre eigene Version vom Gerechtigkeit zu sorgen.
Fans der Batman-Saga können sich freuen. Schon frühzeitig fallen Namen, wie Poison Ivy, der Riddler und Harley Quinn. Das Buch bietet somit die Möglichkeit, sich weiter in das komplex gewachsene Batman-Universum einzulesen.
Neben Catwoman führt die Autorin in diesem Band noch eine weitere Hauptfigur in die Geschichte ein. So werden einige Kapitel aus der Sicht von Luke Fox erzählt. Einem Ex-Soldaten, der nach drei Jahren im Marinecorps traumatisiert nach Hause zurückkehrt. Das Schicksal wollte es, dass er auf Bruce Wayne trifft. Mittlerweile stellt Luke nicht nur Rüstungsteile für Batman her, sondern ist auch selbst als Ordnungshüter mit Maske und Fledermausrüstung unterwegs.
Als das Batsignal zerschossen und eine wertvolle Katzenfigur gestohlen wurde, muss Luke einschreiten, denn Bruce/Batman ist auf einer geheimen Mission unterwegs und irgendjemand muss ihn ja vertreten. Bald stellt sich heraus, dass der Schurke sehr planvoll seine Ziele verfolgt. Er hat sogar einen offensichtlichen Hinweis hinterlassen. Eine Patrone, die handgefertigt und einzigartig ist und dennoch stellt dieser Hinweis die Polizei und Luke, der nunmehr unter dem Namen Batwing unterwegs ist, vor Rätsel. Und dann gibt es da noch die neue Mitbewohnerin, die die Wohnung direkt neben seiner angemietet hat. Eine verwöhnte Reiche, die offensichtlich mit ihm zu flirten scheint und all das verkörpert, das Luke eigentlich so gar nicht leiden kann.

Fazit:
Sarah J. Maas liefert mit Catwoman – Die Diebin von Gotham City ihren Beitrag zum Batman-Universum ab. Das Buch wartet mit vielem auf, was Fans der Autorin lieben. Charaktere bleiben nie oberflächlich oder stilisiert. Viele verschiedene Handlungsstränge und Personen werden in den Roman eingeflochten, fügen sich jedoch zu einem gefälligen Ganzen. Und natürlich gibt es von der ersten Seite an eine Spannung, die nicht brechen wird. Buchreihen wie „Throne of Glass“ und „Das Reich der sieben Höfe“ legen Zeugnis von Sarah J. Maas Talent ab.
Bekannte Helden wie Catwoman, Poison Ivy und Harley Quinn erhalten Kontur, werden lebendig und erzählen ihre eigene Version ihrer Geschichte.
Dieses Buch ist nicht nur eine Empfehlung für Fans von Batman und Co., sondern für alle Liebhaber von Spannungsliteratur. Maas wird dafür sorgen, dass es bald noch weitere Fans des Batmanuniversums geben wird. Soviel ist sicher.

Buchzitate:
Gotham City hatte sich für eine lange, lange Zeit zu weit in Richtung der Reichen und Korrupten gelehnt. Sie war nach Hause gekommen, um das wieder auszugleichen.