Rezension

Ganz großes Kino

Doctor Sleep - Stephen King

Doctor Sleep
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Das Overlook Hotel ist abgebrannt, der kleine Danny und seine Mutter Wendy haben es geschafft, Vater Jack ist dem Hotel zum Opfer gefallen. Die beiden schlagen sich weit entfernt irgendwie durchs Leben, doch die Geister des Overlooks lassen Danny nicht in Ruhe, zumindest so lange nicht, bis sein alter, guter Freund Dick Hallorann ihm einen guten Tip gibt und Danny endlich ein halbwegs normales Leben führen kann.

Mittlerweile ist aus Danny Dan geworden und er eifert seinem alkoholkranken Vater nach. Auf der Suche nach Erlösung und sich selbst steigt er eines Tages in dem kleinen Ort Frazier in New Hampshire aus, nimmt den letzten Schluck aus seiner Flasche und beginnt tatsächlich ein neues, besseres Leben. Er gewinnt Freunde und besucht die Treffen der Anonymen Alkoholiker. Er bekommt einen Job in einem Hospiz und man kann schon fast behaupten, er sei glücklich. Etwa zeitgeleich wird, nur wenige Kilometer entfernt, ein kleines Mädchen mit "Glückshaube" geboren, die in der Nacht von 09/11 nicht zu beruhigen ist und schreit, so lange, bis das letzte Flugzeug sein Ziel erreicht hat.
Eines Tages erscheint auf der alten Schultafel in seinem Zimmer das Wort "Hallo". Dan lernt das kleine Mädchen Abra kennen, eine Flut an Shining. In Gedanken kommunizieren die beiden immer wieder in unregelmäßigen Abständen und werden auf eine gewisse Art und Weise Freunde. Doch eines Tages braucht sie seine Hilfe, sie steckt in Gefahr, das weiß sie ganz genau, denn sie hat gesehen, was die Frau mit dem Hut mit dem Baseballjungen angestellt hat und diese Frau, die nur einen Zahn besitzt, hat Abra ebenfalls gesehen. Dan und Abra machen sich auf in einen Kampf auf Leben und Tod am Ort seiner schlimmsten Alpträume. Wer gewinnt ist ungewiss, denn schließlich sieht Dan im Spiegel, wie die Fliegen nun auch über sein Gesicht krabbeln. Und er weiß ganz genau, das bedeutet seinen Tod.

 

Ich habe das Buch verschlungen. Es ist wirklich ein würdiger Nachfolger, wenn man so will, von Shining. Die Geschichte hat mich ab der ersten Seite gefesselt und ich fand es immer ganz schlimm, sobald ich das Buch aus der Hand legen musste; am liebsten hätte ich es in einem Rutsch durchgelesen. Auch wenn es Jahre her ist, dass ich Shining las, ich erinnerte mich sofort wieder haargenau an alles, was damals passierrt war. War teilweise schockiert über Dannys Entwicklung (für mich wird er immer Danny bleiben), habe mit ihm gezittert, gebangt, gehofft, gelacht. Ich kann es nur jedem empfehlen, egal ob der Vorgänger gelesen wurde oder nicht. Die Geschichte steht für sich. Natürlich wird immer mal wieder Bezug auf das Overlook und die Vergangenheit genommen, aber nicht in einem Ausmaß, dass man es nicht verstehen könnte. Das Buch hatte keinerlei Längen und war in meinen Augen ein echter Pageturner, wie man neudeutsch so schön sagt. Für Freunde des gepflegten Nervenkitzels, bitte schnell lesen!!!