Rezension

Ganz gute Geschichte, aber sehr ausbaufähig

Apokalyptika - Gesamtausgabe - Tom K. Williams

Apokalyptika - Gesamtausgabe
von Tom K. Williams

Bewertet mit 3 Sternen

Die Welt Jahre nach der Apokalypse.

 

Zum einen leben die Menschen in Stammesgesellschaften. Geprägt vom Jagen, der Familie und der Zusammengehörigkeit.

 

Zum anderen gibt es die gehobene Gesellschaft. Sie fühlt sich als die Herrscherebene, die über andere bestimmen kann. Ihre Welt ist eher der Luxus, Sklaven und Gehorsam.

 

In diese Welt wird Tyr geboren. Ein junger Stammesmann. Als seine Zeit gekommen ist muss er sich als wahrer Krieger beweisen. Wenn er das nicht schafft, droht ihm eine Verbannung in die verstrahlte Ödnis und somit sein sicherer Tod.

 

Doch es kommt alles anders, als geplant. Tyr wird gefangen und als Sklave verschleppt.

 

„Apokalyptika – Gesamtausgabe“ ist Teil 1 – 6 der dystopischen Reihe aus der Feder des Autors Tom K. Williams.

 

Das Cover ist sehr genial und hat mich gleich in den Bann gezogen. Leider, muss ich erwähnen, dass es recht wenig mit dem Inhalt des Buches zu tun hat. Es geht der Geschichte zwar ein apokalyptischer Vorfall voraus, jedoch hat der Rest des Buches recht wenig damit zu tun.

 

Es wird zwar hin und wieder von dem unbekannten Material Plastik geredet oder von den Atomkraftwerken und Jod gibt es auch noch. Doch ansonsten erinnerte mich die Story eher an einen Fantasy / Science Fiction Roman.

 

Die Geschichte selbst hatte, für mich gesehen, einige Haken. An für sich existiert nichts mehr aus der „alten“ Welt. Beim Stammesvolk hat zB ein alter Regenmantel aus Plastik überlebt. Also sind schon einige Jahre ins Land geflossen, weil keiner mehr weiß, wie man Plastik nennt. Trotzdem funktionieren die Schusswaffen immer noch. Ohne Wartung und Ölung, kann ich mir das nach all der Zeit kaum vorstellen. Gerade die Waffe beim Stammesvolk.

 

Auch reden die Menschen der gehobenen Klasse Lateinisch. Das ist heute schon eine ausgestorbene Sprache, die kaum noch einer benutzt. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass sich gerade diese Sprache nach einer Apokalypse durchsetzen sollte.

 

Es bleibt auch so vieles ein Rätsel oder nur oberflächlich. Am Ende ist die Geschichte um Tyr zwar erzählt, aber es bleiben so noch viele Fragen offen.

 

Die einzelnen Teile der Gesamtausgabe sind richtige einzelne Kapitel. So wird im ersten nur von der Kindheit von Tyr erzählt. Die Welt etwas näher gebracht und seine Laufbahn aufgezeichnet. Im zweiten Teil macht die Geschichte schon einen Sprung und Tyr ist älter. So lässt sich die komplette Gesamtausgabe schildern. Ich fand das ganz in Ordnung. So hat sich der Autor die ein oder andere Länge im Buch erspart. Für mich hatte das Buch so schon genug Stellen, die sich gezogen haben.

 

Wenn ich die komplette Story überdenke, war sie für mich eben keine Dystopie. Es gab auf der einen Seite die einfachen Menschen. Die unter der Erde hausten, alte Götter anbeteten und in Stammesgesellschaften lebten. Sie waren wie die Wikinger.

 

Auf der anderen Seite gab es die höher gestellten Leute mit ihren Sklaven und dem Luxus, die Römer eben.

 

Dazwischen dann hier und da ein seltsames Objekt, alte funktionierende Waffen und ein paar mutierte Tiere. Das war mir für eine Dystopie zu wenig.

 

Der Schreibstil selbst war flüssig und gut zu lesen. Die Idee war auch wirklich ganz gut. Nur hat mir am Gesamtwerk doch etwas gefehlt. Die Geschichte war für meinen Geschmack, nicht ganz rund.