Rezension

Ganz guter Thriller mit zugebenermaßen einigen Längen

DEMUT - Mats Olsson

DEMUT
von Mats Olsson

Bewertet mit 4 Sternen

Mats Olsson ist einer der bekanntesten Journalisten Schwedens und da lag es nun wohl nahe, dass auch sein Protagonist, Harry Svensson, einer sein soll...

So weit, so gut - denn Harry ist eigentlich im Grunde nur ein Exreporter und nun angehender Kneipenwirt.

Ein Date läuft schief und Harry entdeckt im Nachbarzimmer, in dem die Tür nur angelehnt ist, ein weibliches Mordopfer. Und das ist noch nicht genug: neben ihr liegt ein bekannter Sänger...

Schnell ist sicher, dass es der Sänger nicht gewesen sein kann.

Und dann gibt es ein zweites Opfer...

Ist Harry gar einem Serienkiller auf der Spur ?

 

Ich dachte erst, der Autor bedient sich auch eines abgehalfterten Reporters als Hauptfigur – das habe ich in letzter Zeit so oft gelesen, das hätte ich echt nicht mehr weiter gelesen wahrscheinlich dann, weil sich das gefühlt immer wiederholt geschichtstechnisch...

Doch ganz so einfach ist es hier nicht, Harry ist schon „vielschichtiger“ und durchaus eine interessante Persönlichkeit mit Background.

 

Ich habe mit „nordischen“ Autoren oft meine „liebe Not“, weil sie mir oft leider zu langatmig schreiben, aber das ist natürlich nur ein rein subjektiver Eindruck und soll die Bücher dieser sicherlich zurecht gefeierten Autoren nicht schmälern ! Geschmäcker sind eben verschieden und das ist auch ganz gut so !

 

Doch hier hat mir das Debüt von Olsson wirklich gut gefallen. Die 736 Seiten sind zwar schon eine Ansage und waren auch nicht in einem Rutsch ausgelesen, doch das lag nicht am Buch, sondern am Zeitmangel.

 

Spannend ist es auf jeden Fall, es lohnt sich – auch wenn einigen Lesern die „Längen“, die das Buch zugegebenermaßen dann doch hat (wie gesagt, 736 Seiten... So einen langen Thriller hatte ich selten und ich lese sehr, sehr viel...) evtl. stören dürften. Das würden sie bei mir eigentlich auch, doch hier fand ich sie nicht so gravierend...