Rezension

Ganz gutes Buch

Elizabeth wird vermisst - Emma Healey

Elizabeth wird vermisst
von Emma Healey

Bewertet mit 4 Sternen

Elizabeth wird vermisst. Von Maud. Sie ist überzeugt, dass ihre Freundin verschwunden ist. Aber niemand glaubt ihr-schließlich leidet sie an Alzheimer und hat schon größte  Mühe, ihren Alltag zu bewältigen. Doch Maud gibt nicht auf, und gemeinsam mit ihr machen wir uns auf die Suche nach Elizabeth. Dabei erfahren wir auf beeindruckende Art und Weise, was es heißt, wenn einem das eigene Leben entgleitet.

Das Buch wird aus der Sicht von Maud erzählt, die  Alzheimer hat. Für dieses Buch bedeutet es, dass sie etwas erzählt, nur um es im nächsten Moment zu vergessen. Das kann natürlich mit der Zeit ein wenig nervig werden, aber genau das macht die Charaktere authentisch. Denn so kann man es nachvollziehen, wenn Mauds Tochter mal wieder sehr genervt reagiert. Insgesamt haben mir die Charaktere gut gefallen, sie alle hatten ihre guten Seiten und Fehler und einige konnte ich bis zum Schluss nicht ganz  durchschauen.

Elizabeths Verschwinden erinnert Maud an die Vergangenheit,  genauer gesagt an die Nachkriegszeit zu der ihre Schwester Sukey verschwunden ist. Diese Geschichte, die parallel zu der von Elizabeths  Verschwinden erzählt wurde, war genau so interessant zu lesen wie die aus der Gegenwart. Die Tatsache, dass Mauds Krankheit fortschreitet, führt dazu, dass sich die Ereignisse aus Gegenwart und Vergangenheit vermischen und für Verwirrung sorgen. Obwohl ich schon relativ am Anfang eine Vorstellung davon hatte, was mit Elizabeth passiert ist, habe ich diese Theorie immer wieder in Zweifel  gezogen. Zuletzt überschneiden sich dann die parallelen Geschichten und alle seltsamen Szenen, die im Laufe des Buches keinen Sinn ergeben haben, tun es schließlich. Auch wenn der Schreibstil mir recht gut gefallen hat, konnten mich leider die traurigeren Szenen und Mauds Krankheit nicht so sehr berühren, wie ich es mir gewünscht hätte.

Alles in allem ist das Buch recht gut und auch empfehlenswert.