Rezension

Ganz in Ordnung für ein Debüt

Anam Fear - Luna Wood

Anam Fear
von Luna Wood

Bewertet mit 3 Sternen

Durch ihre Begegnung mit den Draoi Ragnar, der Prinz des Lichtreichs, erfährt Lijana, dass sie die Elementträgerin ist, und dass Ragnar ihre Hilfe braucht, um alle Elemente wieder zu vereinen. Im Lichtreich angekommen wird Lijana schmerzhaft vor Augen geführt, wer ihre Feinde, und wer ihre wahren Freunde sind. 

Die Reise mit Lijana ins Lichtreich und von dort aus in die weiteren Reiche war sehr interessant und an einigen Stellen auch aufregend und spannend. Es war sehr interessant mitzuerleben, wie sie anfangs mit Ragnar auf die Such nach den Elementen geht, und was während ihrem Abenteuer alles geschieht. 

Mir gefiel die Idee der Geschichte wirklich sehr, doch die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht so gut gelungen. Aber für ein Debüt ist es eigentlich ganz in Ordnung. Was ich vor allem gut fand, sind die nicht zu langen aber auch nicht zu kurzen Kapitel. D.h., sie waren nicht zu lang, also hatten höchstens 10 Seiten, und auch nicht zu kurz, sodass man das Gefühl hätte, dass die Geschichte hektisch erzählt wird. Die länge der Kapitel verliehen der Geschichte einen flüssigen Lesefluss, der das Lesen sehr gemütlich macht.
Jedoch fand ich einige Handlungsstränge sehr widersprüchlich, bzw komisch und unnachvollziehbar. Manchmal dachte ich mir: "Lijana, kannst du endlich entscheiden, was genau du willst?!". Ständig hat sie ihre Meinung über alles und jeden geändert, und immer wenn man dachte, sie möge/hasse etwas, dann ist es doch plötzlich das Gegenteil und die Widersprüche beginnen von neuem. 
Was mich am meisten an Lijana genervt hat, ist ihr Charakter bzw ihre Charaktereigenschaften. Man weiß nie genau, ob sie jetzt als starke und selbstbewusste Protagonistin oder eher als das schüchterne, ängstliche Mädchen dargestellt wird. Diese Schwankung zwischen diesen zwei Charakterzügen war sehr irritierend. 

Der Schreibstil der Autorin ist noch ziemlich schwach würde ich jetzt sagen. Man bemerkt an einigen Stellen, auf jeden Fall, dass sie Potential zum Schreiben hat, doch ich glaube, dass sie noch ein wenig Übung braucht. Manchmal ist die Erzählung mehr ein Bericht von dem, was passiert ist als ein richtiger Dialog und die Sätze sind meistens auch zu kurz, dabei wirken sie eher abgehackt. 

Was ich der Geschichte aber lassen muss ist das Ende, das mich schon auf eine Fortsetzung neugierig gemacht hat. Ganz am Ende, bevor Lijana in Ohnmacht fällt, hört sie jemanden Flüstern: "Verlass mich nicht, Anam Fear" (Anam Fear bedeutet bei den Draois Seelengefährte). Dabei ist es jedoch unklar, wer der vorhanden Charaktere das gesagt hat, man kann eigentlich nur spekulieren. Dieses offenen Ende hat mir wirklich sehr gut gefallen!

Fazit: Für ein Debütroman ist die Geschichte eigentlich ganz in Ordnung, jedoch weist sie einige Schwächen auf. Trotzdem bin ich auf eine Fortsetzung neugierig. 

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar! (Die Bereitstellung des Rezensionsexemplars beeinflusst meine Meinung zum Exemplar nicht!)