Rezension

ganz nett

Ein ganz besonderes Jahr
von Thomas Montasser

Bewertet mit 3.5 Sternen

Thomas Montasser beschreibt in seiner Erzählung "Ein ganz besonderes Jahr", wie sich das Leben von Valerie, der Betriebswirtschaftlerin, durch das Kümmern um die Buchhandlung ihrer verschwundenen Tante, umkrempelt - aber in so einem ruhigen Tempo, dass selbst die Protagonistin erst nach einiger Zeit realisiert, was passiert ist.

Einerseits begibt sich Thomas Montasser hier auf eine zauberhafte Ebene - der Zauber der Geschichten, das Versinken in Texten, der Zauber (und der Duft) alter Bücher und alter, kleiner Buchhandlungen. Andererseits konfrontiert er uns als Leser aber auch immer wieder mit den betriebswirtschaftlichen Realitäten, die das Betreiben solch einer Buchhandlung heutzutage nicht einfach machen.

In der Summe hätte ich mir gewünscht, noch mehr über Valerie, die Protangonistin, ihre Tante und den unbekannten jungen Mann zu erfahren - vielleicht fehlte mir einfach auch nur etwas mehr Aktivität. So war es eine nette Leseauszeit, bei der der Text, angereichert durch einige wirklich schöne Stellen, beim Lesen so dahinfloss, ohne (bei mir) nennenswerte Spannung in Bezug auf den weiteren Verlauf aufzubauen.

Es lohnt sich aber sicherlich den Text auf seine genannten Werke hin abzuklopfen, für mich war zwar einiges Bekanntes, aber auch einiges Unbekanntes darunter. Hier verbergens sich sicher weitere schöne Lesestunden.