Rezension

Ganz nett aber nichts besonderes

Reluctant Debutante - Becky Lower

Reluctant Debutante
von Becky Lower

Bewertet mit 2 Sternen

Man sollte die Augen vor historischen Fakten und Lebensbedingungen verschließen, dann kann man eine seichte Liebesgeschichte genießen.

Inhalt:

Ginger möchte eigentlich nur unbehelligt in der Bank ihres Vaters arbeiten und weiterhin für die Rechte der Frauen kämpfen. Sie fürchtet sich als Debütantin zu blamieren und zu langweilen. Um die Familienehre und die Chancen ihrer jüngeren Schwestern nicht zu zerstören willigt sie ein an einer Saison in New York teil zu nehmen. Dann kehrt ihr Bruder aus St. Lois in Begleitung des attraktiven Joseph zurück. Es funkt direkt zwischen beiden, doch was Ginger nicht weiß: Joseph ist zur Hälfte Indianer. Aus diesem Grund wehrt sich Joseph gegen die Anziehung zwischen beiden. Ginger jedoch ist sicher: Joseph und kein anderer ihrer zahlreichen Verehrer soll es sein!

Schreibstil:

Der Schreibstil ist ganz locker und gut zu lesen. Er besticht weder doch besondere Finessen noch gibt es langatmige Wiederholungen

Meinung:

Die Geschichte ist allzu vorhersehbar, allerdings ist das wohl dem Genre zu lasten zu legen. Ehrlich gesagt habe ich wenig davon gemerkt, dass der Roman im "fortschrittlicheren" oder doch zumindest bunter gemischten Amerika spielte und nicht in London. Für mich war auch unverständlich weshalb Ginger nun solche Angst / Abneigung gegenüber der Saison hatte, denn abgesehen von ihren politischen Ansichten (die sie nie in Gesellschaft äußert) passt sie wohl vollkommen in die hohe Gesellschaft. Weder eckt sie mit ihren innerhalb von 2 Monaten nachgeholten Anstandsregeln an, noch mangelt es ihr an Verehrern. Auch wird mir zu wenig auf das entbehrungsreiche Leben von Joseph eingegangen, denn abgesehen von einigen Schikanen durch Weiße scheint er einfach entspannt auf einer Farm an der Grenze zu wohnen. Etwaige Anfeindungen durch andere Indianer / Überfälle/ Hungernöte etc. spielen keinerlei Rolle.