Rezension

Ganz nett, aber zu seicht

Nur Gisela sang schöner - Dany R. Wood

Nur Gisela sang schöner
von Dany R. Wood

Bewertet mit 3 Sternen

Eigentlich lese ich sehr gerne zwischendrin mal einen heiteren Regionalkrimi. Insofern schlug ich mit positiver Einstellung das vorliegende Buch auf. Aber lange währte diese positive Unvoreingenommenheit leider nicht.

Deshalb mache ich es mir mit der Rezension leichter als üblich und verweise auf den Klappentext, der viel, zuviel verspricht: „Ach, du heiliger Bimbam! Dorfpolizist Jupp und seine Inge finden die Nachbarin in der Badewanne. Natürlich nackt - trotzdem kein schöner Anblick. Mausetot liegt sie in ihrer Schaumbrühe und für die Kripo ist alles glasklar: die Sängerin aus dem örtlichen Kirchenchor (erste Reihe, Mitte) wollte lieber mit den Engelchen im Himmel trällern -freiwillig! Jupp nebst Gattin tippen jedoch auf Mord, und schnüffeln im Leben der Toten rum. Dabei kommen nachbarschaftliche Abgründe vom Allerfeinsten ans Licht. Und auch privat gibt es düstere Wolken: Inge drangsaliert ihn mit einer Paartherapie um die angeknackste Ehe zu retten. Und Schwiegermutter Käthe leidet unter chronischer Alterssturheit und macht mal wieder, was sie will. Plötzlich fallen weitere Kirchenchorsänger um wie die Orgelpfeifen. Spürnase Jupp ahnt, dass hier etwas mächtig faul ist. Knallhartes Ermitteln bei Familie Backes ist gefragt - aber so was von! Lustig und spannend!“

Sicher gab es für mich einige Lacher und etliche Schmunzler beim Lesen. Aber alles in allem war mir sowohl die Geschichte als solche als auch die Protagonisten und deren Denken und Handeln zu hanebüchen, zu überzeichnet, zu sehr auf Situationskomik abgestellt und – ja – schlichtweg zu seicht. Diese müden Flachwitze, auf denen die Welt der Comedian basiert, finden sich reichlich in diesem Buch: „… da musst du bei Tinder wischen. Brauch ich nicht, hab erst am Samstag feucht durchgewischt…“ Ach nee…