Rezension

Ganz nett für zwischendurch

Der Gezeitenwald - Frühlingsseele - Carmen Schneider

Der Gezeitenwald - Frühlingsseele
von Carmen Schneider

Bewertet mit 3 Sternen

Handlung:

Im Gezeitenwald ist der Frühling eingekehrt und zusammen mit Desmond fühlt sich Kayla glücklich und verbringt mit ihm eine schöne Zeit. Doch dann taucht ein versteinerter Frosch auf, der für Unruhe sorgt. Ist die Hexe zurückgekehrt?

Dann verschwindet auch noch Kaylas Käuzchen Paul und Kayla begibt sich mit Desmond auf die Suche nach ihm. Doch dabei gerät sie in große Gefahr und nun liegt es an Desmond, sie zu befreien. Doch wird es ihm gelingen und warum wird er eigentlich plötzlich immer gefragt, ob er Kayla liebt?

 

Meinung:

Ich finde das Cover richtig schön, da ich die Farbe Grün liebe und es sehr geheimnisvoll wirkt. Wer das Mädchen auf dem Cover ist, das bleibt dem Leser überlassen. Ich denke, dass es Fleur ist, da die Rosen in ihrem Haar auf das Märchen Dornröschen anspielen und sie eben die gleichnamige Prinzessin ist. Auch das Käuzchen sowie der Vogelkäfig, der im Wald steht, wurden nicht einfach so gewählt, sondern haben natürlich auch eine Bedeutung.

Ich kenne den ersten Teil der Gezeitenwaldreihe nicht, habe aber “Frühlingsseele“ gelesen, da jeder Band in sich abgeschlossen ist und ich durch das wundervolle Cover so neugierig auf die Geschichte geworden bin.

Carmen Schneider schreibt ganz wunderbar, sodass mich ihr flüssiger Schreibstil schon nach wenigen Seiten begeistern konnte. Besonders gerne mag ich die Beschreibungen des Gezeitenwaldes, da ich mir alles richtig gut vorstellen kann. Schön finde ich auch die Zitate am Anfang von jedem Kapitel und die kleinen Illustrationen.

Leider sind mir in der eBook-Ausgabe einige Rechtschreibfehler aufgefallen, vor allem bei sie bzw. Sie. Das ist an sich nicht so schlimm, hat mich aber beim Lesen etwas gestört, da ich jemand bin, der Rechtschreibfehler am liebsten gleich verbessern und Kommas einsetzen würde.

Carmen Schneider entführt uns in eine magische Welt, in der mehrere Märchenfiguren vorkommen wie  Alasdair, ein Mann, der einst reich gewesen war, dann aber durch einen Fehler, als er jemandem nicht geholfen hat, zu einem steinernen Menschen wurde, oder auch Fleur, das Dornröschen, das zu früh aus ihrem 100-jährigen Schlaf geweckt wird. Ich finde es toll, dass dieses Märchen in dem Buch eine Rolle spielt, da ich schon immer von Dornröschen fasziniert gewesen bin.

Natürlich gibt es auch die Böse in der Geschichte, diesmal ist es Malacerba, deren Name sich aus zwei lateinischen Adjektiven zusammensetzt. Sie verwandelt die Menschen in Vögel und sperrt sie dann in Käfige in einer Hütte im Gezeitenwald ein. Leider entgeht auch Kayla diesem Schicksal nicht und Desmond ist der Einzige, der sie retten kann. Dazu darf er aber nicht an seiner Liebe zu Kayla zweifeln und muss sich dabei mit der Frage auseinandersetzen, was Liebe für ihn bedeutet.

Das Ende war mir dann doch zu vorhersehbar und ich denke, den anderen wird es auch so ergehen. Der Mittelteil war für meinen Geschmack auch etwas zu kurz, aber natürlich freue ich mich, dass es Kayla und Desmond gut geht. Vor allem das Happy End von Fleur und Alasdair kam ziemlich überraschend, doch es gefällt mir sehr gut.

Mein größter Kritikpunkt sind wohl die Charaktere. Leider habe ich während des ganzen Buches nicht geschafft, eine richtige Bindung zu ihnen aufzubauen, da sie mir einfach zu blass blieben. In “Frühlingsseele“ erzählt Desmond den größten Teil der Geschichte in der dritten Person, doch auch zu ihm habe ich keinen richtigen Bezug gefunden und das finde ich schade, da die Charaktere doch auch eine wichtige Rolle spielen. Alles in einem erscheinen mir sie ziemlich ruhig und das macht es mir auch oft schwer, mich in sie hineinzuversetzen.

 

Fazit:

Insgesamt eine nette und abwechslungsreiche Story für zwischendurch, wo mich allerdings die Charaktere nicht überzeugen konnten. Ich kann das Buch an Märchenliebhaber weiterempfehlen. :-)