Rezension

Ganz netter Jugendkrimi für "Zwischendurch"

Eine Leiche zum Tee - Alexandra Fischer-Hunold

Eine Leiche zum Tee
von Alexandra Fischer-Hunold

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Jugendkrimi "Eine Leiche zum Tee" von Alexander Fischer-Hunold handelt von Amy, einem jungen Mädchen, welches bei ihrer Tante Clarissa in einem kleinen, idyllisch beschriebenen, Dörfchen an der Küste Englands lebt.

Nach dem Tod einer Bewohnerin des Dorfes "ermittelt" Amy mit ihrer Tante und ihrem Schwarm, Finn, auf eigene Faust und kann so, gemeinsam mit den beiden, einen Mord lösen und "unterstützt" so zuweilen den, teils unfähigen, Polizisten des Dorfes.

Alexandra Fischer-Hunold lässt die Protagonistin komplett aus der Ich-Perspektive erzählen, was mir, nach anfänglichen Schwierigkeiten der Nachempfindung, sehr gut gefallen hat. Die Geschichte ist im Großen und Ganzen sehr schlüssig und inhaltlich gut aufgebaut- wirkt in einigen Passagen aber ein wenig flach. Ein großer Teil des Buches handelt von der Schwärmerei Amys ihrem Freund Finn gegenüber.

Mit liebevollem Detail beschreibt die Autorin die Schwierigkeiten heranwachsender Jugendlicher im Bezug auf erste Liebe, Gefühle und Eifersucht. Meines Erachtens nimmt dieser Handlungsstrang so große Überhand, dass der Leser sich manchmal weniger in einem Krimi, vielmehr in einer Rosamunde Pilcher Episode wiederfindet.

Nichts desto trotz, ist die Geschichte schön zu lesen und sicherlich ein gutes Buch für junge Jugendliche, die sich auf eine Geschichte einlassen möchte, welche sowohl kriminalsitisches Gespür, nach Vorbild der Drei ??? oder TKKG, als auch leicht aufkommende Schwärmereien mit einem Hauch von Romantik präsentieren kann.

Ein bisschen Schade finde ich, dass die Autorin sich England als Ort ausgesucht hat- mit Ausnahme von Lord und Lady, die einen nicht unwesentlichen Teil zur Geschichte beitragen und den schier ständigen "Teezeremonien" ist von tatsächlichem, in unseren Köpfen verankerten, "Britischen- Feeling" leider nicht viel zu spüren. Ich persönlich bin der Meinung, dass ein deutscher Handlungsort dem Geschehen etwas mehr Authentizität verliehen hätte- das ist aber sicherlich Geschmacksache.

Zusätzlich muss ich sagen, dass viele Dinge innerhalb der Geschichte absolut vorhersehbar sind und die Überraschung oft ausbleibt. Den Schluss des Buches hätte ich mir ein wenig "ruhiger" gewünscht- ich hatte den Eindruck, dass die Autorin nun "irgendwie" zum Schluss kommen wollte- aus diesem Grund wirkt er auf mich ein wenig hektisch- sicherlich hätte man hier genauso liebevoll und detailliert schreiben können, wie Anfangs- und Mittelteil gestaltet sind.

Alles in allem kann ich das Buch als "nette" Geschichte für das Lesen zwischendurch bewerten und kann es Leserinnen und Lesern empfehlen, die keinen zu hohen Anspruch an Handlung und Sprache haben. Nach einigen "anspruchsvolleren" Büchern in der letzten Zeit konnte ich das Buch gut "runterlesen", habe zu Weilen sogar richtig Spaß gehabt und habe mich oft gut "entertain"t gefühlt. Für junge Jugendliche aber sicherlich absolut empfehlenswert.