Rezension

Ganz okay

Dragons Schwur - P. C. Cast, Kristin Cast

Dragons Schwur
von P. C. Cast Kristin Cast

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem mich die “House of Night” Reihe mit den letzten zwei bis drei Bänden enttäuscht hat, wollte ich eigentlich nichts mehr über das Vampirinternat lesen. Aber jetzt, wo es auch kleine Geschichten zu den Lehrern gibt, wollte ich der ganzen Sache noch einmal eine Chance geben. Wirklich versöhnt hat mich das Buch mit dem House of Night nicht, aber es war letztlich besser, als ich zuvor befürchtet habe.

Die Cast Frauen bleiben ihrem Stil auch in diesem Buch treu: Kurze Sätze, eine recht saloppe Sprache und ein flüssiger Schreibstil. Obwohl die Geschichte knapp 200 Jahre vor Zoey, Aphrodite und Co. spielt, ist die Art unter den Jungvampiren doch relativ gleich, stellenweise sind die Dialoge so modern, dass sie nicht in die Zeit gepasst haben. Vorteilhafter wäre es hier gewesen, wenn man sich von der saloppen Sprache etwas distanziert hätte. An manchen Stellen spielt die Geschichte auch in der Gegenwart, die zwischen dem achten und neunten Band der “House of Night” Reihe stattfindet.

Etwas irritiert war ich jedoch, wieso ausgerechnet Dragon bei den Lehrern den Anfang macht. Ich persönlich hätte es sehr viel spannender gefunden, wenn man zuerst mit Neferet angefangen hätte, aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben.

Dragon empfand ich während der eigentlichen “House of Night” Reihe immer als angenehmen Charakter, der allerdings immer etwas verloren wirkte und viel zu kurz kam. Umso gespannter war ich, welche Geschichte mich in diesem Buch erwartet. Allerdings trat schnell Ernüchterung ein, denn Dragon ist weitaus nicht so sympathisch und unkompliziert, wie ich immer gedacht habe. Stellenweise ist er sehr arrogant, zu forsch und respektlos.
Unglaublich sympathisch war dagegen Anastasia, die mich mit ihrer leicht schüchternen und sehr intelligenten Art überzeugen konnte. Als jüngste Professorin aller Zeiten macht sie eine gute Figur und bemüht sich sehr um ihre Schüler, darunter auch der damals 17-jährige Dragon, der allerdings von der Entwicklung weiter als andere Jungvampire war.

Ihre Geschichte ist dramatisch, interessant, zum Teil recht spannend, aber auch an einigen Stellen viel zu vorhersehbar. Neben den oftmals vorhersehbaren Ereignissen hat mich auch die Liebesgeschichte ein wenig gestört. Zwar weiß man durch die späteren Ereignisse in Tulsa bereits, was mit Dragon und Anastasia geschieht, aber dennoch war mir der Verlauf ein wenig zu schnell. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Zurückhaltung, bzw. eine etwas andere, langsamere Annäherung gewünscht.

Wunderschön ist dagegen die Covergestaltung, die ein echter Hingucker ist. Das Schwert passt gut zu Dragon und Anastasia wird perfekt in den Vordergrund gerückt. Ein wenig misslungen ist dagegen die Kurzbeschreibung, die für meinen Geschmack etwas zu viel verrät. Manchmal ist da weniger mehr.

Insgesamt konnte mich “Dragons Schwur” zum Teil überzeugen und hat mir zwei spannende Lesestunden beschert. Ob so ein Buch jedoch wirklich nötig ist, sei dahingestellt. Für echte Fans der “House of Night” Reihe ist dieses Buch allerdings ein absolutes Muss.