Rezension

ganz okay

Gespräche mit Freunden
von Sally Rooney

Bewertet mit 3 Sternen

Frances und Bobbi, zwei Freundinnen die zusammen in Dublin studieren. Irgendwann lernen siedas 10 Jahre ältere Ehepaar Melissa und Nick kennen. Sie treffen sich oft zu viert, reden über Dinge, die sie beschäftigen, über Kunst, Literatur, Politik und das Leben. Francis beginnt eine Affäre mit Nick und Bobbi ist fasziniert von Melissa.

Ein "intensiver Roman über Intimität, Untreue und die Möglichkeit der Liebe" war das für mich leider nicht. Die Gespräche dominieren, doch oft hatte ich das Gefühl, die Protagonisten drehen sich im Kreis. Dieses ewige Hin und Her "ich liebe ihn - ich liebe ihn nicht" war irgendwann recht langweilig und vorhersehbar. Die Gefühle und Verzweiflung sind zwar gut geschrieben aber richtig fesseln konnten mich weder die Dialoge noch die Personen oder deren Handlungen. V.a. die Ankündigung, man bekäme eine "kluge Antwort auf die Frage, wie es ist, heute jung und weiblich zu sein" kann ich absolut nicht nachvollziehen. Francis handelt oftmals sehr egoistisch und dann wieder unglaublich naiv und man sollte in ihr nicht die typische junge Frau sehen. Sie verwechselt ihr Begehren mit Liebe und vergisst sich selbst und ihre Mitmenschen darüber. Ich fragte mich sowieso immer wieder, wieso die vier so viel Zeit miteinander verbringen, da man oft das Gefühl hatte, sie können sich gar nicht besonders leiden.

"Gespräche mit Freunden" ist gut geschrieben aber leider nicht sehr aufregend und kein Buch, das lange im Gedächtnis bleibt.