Rezension

Ganz okay, leider etwas umständlich geschrieben und mit Längen in der Handlung

Alsterwasser
von Werner Färber

Bewertet mit 2.5 Sternen

Zum Inhalt:
Die im ersten Band "Baumkiller" von der Polizei eingeschleuste Spionin Sonja Kirchheimer wird tot am Uferbereich des Alsterlaufs aufgefunden. Ein Unfall mit dem Kajak oder ein Mord? Der Ermittler Lennart Fahnenberg platzt mit dieser Nachricht in ein Essen mit Freunden, dass die Umweltaktivistin Lea Mertens in Hamburg für ihre Mitstreiter und Freunde gibt. Doch ist die Frau wirklich tot? Lea ist sich sicher, die Frau als Bedienung in eines Cafés in Büsum gesehen zu haben. Sie ermittelt nun auf eigene Faust und findet bald erstaunliche Sachen heraus...

Vorne auf dem Cover steht "Küstenkrimi", was den Krimi als Regionalkrimi kennzeichnet. Dies ist auch gut gelungen, da Hamburg und seine Bewohner gekonnt dargestellt werden.

Auf dem Vorsatzblatt steht dann "Genusskrimi": Es gibt innerhalb des Krimis viele Beschreibungen von Zutaten, Lebensmitteln, Gerichten und Kochutensilien. Im Anhang des Krimis sind die Rezepte dann zum Nachkochen beigefügt.

Zu den Figuren:
Phil und Lea fand ich von Anfang an sehr sympathisch. Diese Umweltgruppe leider dagegen überhaupt nicht. Besonders genervt hat mich diese Sache mit Ergün, der halt eine etwas gröbere Ausdrucksweise hat, auf die die anderen meiner Meinung nach total überzogen und arrogant reagieren. Später passiert das noch mal mit einem Kollegen von Lennart, der Özil heißt und sich ähnlich ausdrückt. Seltsamer Zufall, hoffe ich im Guten.

Zur Sprache:
Der Erzählstil war teilweise schon etwas umständlich. Die Sprache war etwas gestelzt, besonders bei den Beschreibungen von Alltagsdingen und manche Wörter kannte ich bislang eher aus dem Beamtendeutsch. Mit dem Dialekt bin ich gut klargekommen. Die Dialoge waren super, die haben richtig Spaß gemacht zu lesen. Davon hätte ich gerne noch mehr geben können.

Zum Krimianteil:
Der Fall an sich war recht interessant, wenn auch nicht super spannend. Die Ermittlungen zogen sich ziemlich und waren eher Nebensache, fand ich. Auch die ganzen "Zufälle", die waren schon sehr auffällig. Am Spannendsten war da noch das Ende (leider litt dabei die Glaubwürdigkeit ein wenig, aber besser als realistisch und langweilig), aber bis dahin zog sich die Handlung ziemlich.

Mein Fazit:
Alles in allem war der Krimi ganz okay, aber leider durch die verwendete Sprache und die Längen in der Handlung etwas schwierig zu lesen. Die Rezepte haben mir noch am besten gefallen.