Rezension

Ganz stark

Die Schwestern vom Ku'damm - Brigitte Riebe

Die Schwestern vom Ku'damm
von Brigitte Riebe

Bewertet mit 5 Sternen

Der Krieg ist verloren und das Deutsche Reich ist in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Aus den drei westlichen Zonen, die unter britischer, französischer und amerikanischer Besatzung stehen wird 1949 die junge Bundesrepublik Deutschland (BRD). Fast zeitgleich wird aus der östlichen Besatzungszone, die unter sowjetischer Besatzung steht, die Deutsche Demokratische Republik, auch DDR genannt.

Vor diesem Hintergrund spielt der neue Roman von Brigitte Riebe, der zweite Teil ihrer Saga um die Familie Thalheim. Während der erste Teil die Jahre nach dem Krieg von 1945-1951 behandelt, abgesehen vom Prolog der kurz die Vorkriegsjahre streift, behandelt der zweite Band die Jahre

1952 – 1957.

Das Buch steigt ein im Frühjahr 1952, nach Jahren des Wiederaufbaus und der Rationierungen sind in der Bundesrepublik die Lebensmittelkarten abgeschafft und insbesondere nach der Währungsreform gibt es wieder alles in ausreichender Menge zu kaufen. Dagegen herrscht in der DDR nach wie vor bittere Not und auch die Dinge zum Lebensunterhalt sind nach wie vor noch auf Lebensmittelkarte zu beziehen. Viele verlassen die DDR über die noch offene Grenze um der Not zu entkommen.

Wie man es von Brigitte Riebe gewohnt ist sind ihre Figuren sehr fein herausgearbeitet. Sie wirken sehr echt und lebendig. Es scheint fast so, als wenn man alte Freunde wiedertrifft, besonders nach der Lektüre des ersten Bandes.

Noch besser gestaltet finde ich persönlich die Schauplätze, ich hatte da sofort ein Bild vor Augen wie Berlin, nach der bis dahin schon mächtigen Aufbauleistung der Berliner, ausgesehen haben muss.

Die Story lässt den Leser hoffen und bangen, lachen und weinen und sich am Leben oder besser der neugewonnenen Lebensfreude im Wirtschaftswunderland Bundesrepublik erfreuen.

Doch es gibt auch die andere Seite, der tägliche Kampf ums Überleben im Osten-in der DDR. Die Drangsalierungen durch die sowjetischen Besatzer und das obwohl die DDR eigentlich nach außen ein souveräner Staat ist.

Ich denke es ist Brigitte wieder mal aufs Beste gelungen die Lebensumstände einer ganzen Generation aufzuzeigen und dies in einer liebevoll erzählten Story zu verpacken.

Mich konnte sie wieder sehr gut unterhalten und so kann ich sehr gerne eine Leseempfehlung aussprechen.

In der Summe komme ich hier auf hochverdiente 5 von 5 Sternen.