Rezension

Ganz und gar nicht mein Fall

Lidwicc Island College of Floral Spells -

Lidwicc Island College of Floral Spells
von Andreas Dutter

Inhalt:

Intrigen, Geheimnisse & Gefahren? Willkommen am Lidwicc Island College für Pflanzenmagie!

Als in dem Straßenmädchen Margo plötzlich ungeahnte Magie freigesetzt wird, bringt das einen Unbekannten, der Margo ihr ganzes Leben lang gesucht hat, auf ihre Spur. Zusammen mit ihrer besten Freundin Daphne flieht Margo, doch während sie entkommen kann, wird Daphne entführt.
Margo findet sich am Lidwicc Island College wieder, wo sich ihr eine Welt voller Hexenkräfte offenbart. Auf der Insel nahe Griechenland begegnet sie Drakon. Bald erkennt Margo, dass mehr hinter seiner schnöseligen Fassade steckt und fühlt sich verbotenerweise von ihm angezogen.
Während Margo lernt, mit ihren Fähigkeiten umzugehen, häufen sich Angriffe auf die Insel, doch Margo hat nur ein Ziel: Daphne zu befreien.
Dafür schließt sie sogar einen verhängnisvollen Pakt …
Quelle: drachenmond.de

Meinung:

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Eigentlich liebte ich es, neben dem Meer herzulaufen, die salzige Brise in meinem Gesicht zu spüren und das Licht zu beobachten, wie es Ornamente auf die Wasseroberfläche malte, als hätte jemand einen Eimer voller Sonne ausgeleert.

Das Cover finde ich richtig schön gestaltet. Die Rosen, die darauf zu sehen sind, spielen in dem Buch eine Rolle und das kleine College unten am Rand finde ich echt süß. Mir gefällt das Cover wirklich gut.

Der Schreibstil hat mich wohl am meisten bei dem Buch gestört. Geschrieben ist es aus Sicht von Margo, aber ich kam mit der erzwungenen Jugendsprache einfach nicht zurecht. Dann die englischen Begriffe, wie sie auch im realen Leben junge Leute verwenden um „cool“ zu sein, die haben mich so sehr gestört. Ich finde in einem Buch hat das nichts zu suchen, es passte einfach nicht und allgemein wie die Charaktere geredet haben war viel zu gestellt.

Margo lebt auf der Straße und als plötzlich Pflanzen beginnen sie zu beschützen und eine Frau sie auf eine Insel holt, gerät ihr Leben komplett aus den Fugen.

Ich war noch nie so froh ein Buch beendet zu haben. Der Einstieg ist mir hier schon recht schwer gefallen, weil es immer wieder ganz komische Übergänge gibt. So gibt einen Szene, dann kommt ein Absatz und es geht komplett anders weiter, manchmal sind da nur Minuten dazwischen, manchmal Tage und das ist mir ziemlich auf den Geist gegangen. Ich denke, dieser Stil sollte Spannung aufbauen, aber das war bei mir einfach nicht der Fall. Irgendwann hab ich das einfach hingenommen, obwohl ich durch diese plötzlichen Wechsel mehr als einmal verwirrt war. Durch die Sprünge kommt man auch sehr aus dem Lesefluss, wie ich finde.

Mit den Charakteren konnte ich mich auch nicht anfreunden. Für mich besaßen sie einfach keine Tiefe und ich könnte sie nichtmal genau beschreiben, nicht äußerlich und auch nicht vom Charakter her. Die Entscheidungen, die Margo immer wieder trifft, konnte ich nicht nachvollziehen, da sie so naiv und blind durchs leben geht. Manche Wendungen haben mich dann auch nicht überrascht, weil man es sich so von den Charakteren einfach erwartet.

Am schlimmsten von allen war aber Drakon. Er soll der typische Bad Boy sein, der dann zum Schmusekätzchen mutiert, aber ich konnte zu keinem Zeitpunkt Sympathie für ihn empfinden. Gefühlt alle zwei Sekunden empfindet er anders Margo gegnüber und was sollte überhaupt die Story mit seiner Ex? Ehrlich, da war ich bereit das Buch für immer zur Seite zu legen, denn die Geschichte wurde immer absurder.

Die Geschichte selbst hätte ja gut sein können und ich finde immer noch, dass sie sehr interessant klingt, aber die Umsetzung hat einfach nicht gepasst. Bis jetzt weiß ich nicht, wann Margo überhaupt gelernt hat die Pflanzenmagie einzusetzen, denn irgendwie gabs nur eine Szene oder so, wo sie wirklich im Unterricht war. Der Rest war Teenie-Drama und vorhersehbare Kämpfe.

Ich glaube aber, dass mich die Schwangerschaft von Juna am meisten irritiert hat. Das wurde so in den Raum geworfen, keiner ist ausgeflippt, jeder hats einfach hingenommen und das wars. Die Protagonisten sind meiner Meinung nach geistig bei 15 stehen geblieben, da kann noch keiner Kinder bekommen. Ebenso unlogisch waren die Reaktionen auf andere Events, alles wurde so hingenommen und es passte schon.

Was mich auch gestört hat, war die unnötige S*xszene und die folgenden Anspielungen auf Sex. Ich verstehe schon, dass der Autor oft probiert hat witzig zu sein, ebenso mit dem Jugendslang, den ich einfach grauenhaft finde (wieso muss man Family sagen und kann nicht einfach Familie sagen, wie jeder normale Mensch?), aber es passte nicht zu dem Buch. Dadurch, dass die Charaktere auf mich so jung wirkten, war es noch mehr fehl am Platz. Allgemein war die ganze Liebesgeschichte nicht glaubwürdig, ich habe zu keinem Zeitpunkt Funken gespürt, und für mich passen die beiden auch nicht zusammen.

Ich muss zugeben, dass ich die letzten 40 Seiten dann nur noch queer gelesen habe, weil ich einfach wollte, dass es vorbei ist. Das Ende war, wie so vieles anderes, komisch und wirkte nicht rund. Um zu Personen zu retten wurde noch schnell was dazu erfunden, das vorher nie zur Sprache kam und schon war die Welt wieder in Ordnung.

Fazit:

Es gbt so viel, was mich an diesem Buch stört. Angefangen bei der Sprache, die zu jugendhaft ist, die Dialoge, kein Mensch spricht so und dann die Sprünge, welche zwischen Absätzen passieren. Da kam für mich kein richtiger Lesefluss zusammen. Die Geschichte hätte gut sein können, aber so viel wirkte an den Haaren herbei gezogen und einiges wurde in den Raum geworfen, ohne Erklärung und die Charaktere nehmen ebenso alles hin und gehen sehr naiv an jede Situation heran. Das Buch ist leider absolut nicht mein Fall.