Rezension

Ganzheitliches Denken für die innere Ordnung

Das innere Navi - Vivian Dittmar

Das innere Navi
von Vivian Dittmar

Bewertet mit 5 Sternen

Nun halte ich schon das zweite Buch von Bewusstseinsforscherin und Autorin Vivian Dittmar („Das innere Navi“) in den Händen. Nicht ohne Grund. Schon „Der emotionale Rucksack“ hat mich sehr eingenommen.

Worum geht es genau? Frau Dittmar hat sich mit dem menschlichen Denken beschäftigt und unterteilt dieses in fünf gleichwertige Disziplinen, die sie Schritt für Schritt erläutert. Neben unserer allseits bekannten linearen Ratio, die unschlagbar im Erstellen von Pro- und Kontralisten ist und ebenfalls eine wahre Fantasten-Rolle einnehmen kann, indem sie sich Szenarien ausdenkt oder bereits Passierte erneut heraufbeschwört, benennt sie weiterhin die Inspiration, also von außen kommende Eingebungen, die Intuition, welche sich als Impulsgeber mit einfachen Ja-Nein- oder Weiter-Stop-Momenten bemerkbar macht, die Herzintelligenz, die stets nach Sinn entscheidet und eine allgemeine Ethik verfolgt und die ausrichtende Absicht, welche – in meinen Worten – eine Art innere Einstellung zum Leben und den täglichen Herausforderungen ist.

Im ersten Teil ihres Buches beschreibt sie, warum ihr das Thema am Herzen liegt, inwiefern es uns Menschen helfen kann, wenn wir unsere Denkprozesse verstehen und vor allem, was es mit der inneren und der äußeren Ordnung auf sich hat. Dabei geht sie ebenso auf das rationale, wie auch auf das prä- und transrationale Denken ein, erklärt, was sie darunter versteht und holt somit den Leser Stück für Stück in ihre Überlegungen hinein. Dabei lässt sie sich ausreichend Zeit und wiederholt an entsprechenden Stellen in kurzen Sätzen relevante Merkmale oder Gegebenheiten.

Sie versteht es auf neutrale Weise „rationale Erklärungen“ zu finden, wobei sie oftmals betont, das einige von ihr im Buch beschriebenen Dinge eher „gespürt“ werden, als das sie sofort rational in Worte gefasst werden können. Eben auch aus dem Grund, dass prä- oder transrationales Denken (laut der Autorin) nicht linear erklärbar, nicht rational, nonverbal, schlicht, subtil, höflich, beharrlich und transpersonal sein können. Transpersonal bedeutet in diesem Sinne, das wir sie womöglich nicht als unsere eigenen Gedanken wahrnehmen.

Im weiteren Verlauf widmet sie den fünf Disziplinen des Denkens eigene Kapitel zu und beschreibt diese in ihrem Wirkungsbereich. Der letzte Teil befasst sich mit dem Zusammenspiel dieser Disziplinen und liefert Gründe und Erklärungen, warum ein ausgewogenes Verhältnis ebendieser zu einem glücklichen und erfüllenden Leben führen kann.

Da sie zwischendurch auch selbst immer wieder Fragen stellt und diese dann im Nachgang von hinten nach vorne aufrollt, sowie nicht selten beispielhafte Situationen und Anekdoten erklärend hinzufügt, konnte ich ihr sehr gut folgen. Ich mag ihre gradlinige Art zu schreiben, die ebenso rücksichtsvoll erscheint. Mir hat das Buch sehr viel gegeben, da der Schlüssel zum Verständnis meiner Gedanken mich nun wieder auf ganz neue Dinge achten lässt und ich somit Wachstumspotenzial bei mir erkenne.

Ich wage zu bezweifeln, dass nicht jeder mit ihren Beschreibungen einverstanden ist, da es eben manchmal nicht unbedingt „greifbar“ ist und vielleicht ein gewisses Vorwissen in einigen Lebensbereichen von Vorteil sein kann. Diese Annahme kann aber auch von mir falsch eingeschätzt sein.

Vielen Dank für ihre Forschungen auf dem Gebiet der Gefühle und des Denkens und somit auf dem Gebiet der Menschlichkeit, Vivian Dittmar.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 25. Oktober 2019 um 10:49

Interessante Rezi. Könnte mich dazu verleiten, da mal reinzugucken. Danke dir.