Rezension

gar nicht mal so schlecht

Geigenzauber - Maja Ilisch

Geigenzauber
von Maja Ilisch

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:

Schon als sie ihn zum ersten Mal hört, kann Mia nicht anders und folgt wie magisch angezogen den Klängen seiner Geige – durch die überfüllte Fußgängerzone hindurch zu dem abgerissen aussehenden Jungen mit den verstaubten goldblonden Haaren, der so wundervoll spielt, dass es fast wehtut. Wie weggeblasen scheinen ihr das ungerechte Verhalten ihrer angeblich besten Freundin Caro und die Sorgen um ihre kranke Schwester. Was zählt, ist nur noch Branwell – ein Junge wie aus einer anderen Welt –, mit dem sie sich zu einer Reise quer durch Deutschland aufmacht und nicht ahnt, in welch große Gefahr sie sich begibt … (Quelle: Impress)

Meine Meinung:

Mia ist 13 und hat es nicht unbedingt leicht in ihrem Leben. Ihre Mutter ist psychisch krank und auch Mia und ihre Schwester bangen nun Tag für Tag ob es ihnen wohl ähnlich ergehen wird. Dass Mia Dinge hinter den Spiegeln sehen kann macht die Sache nicht unbedingt leichter. Als Mias Schwester aufhört zu schlafen und plötzlich auch noch Stimmen hört ist Mia alarmiert.

Mias beste Freundin Caro ist auch keine sonderlich große Hilfe. Sobald sie ihren Schwarm auch nur sieht ist Mia abgeschrieben. Sie möchte nicht mit ihr gesehen werden, wechselt sogar die Straßenseite. Niedergeschlagen und traurig begegnet Mia Branwell und ist sogleich fasziniert von seiner Schönheit und seinen goldenen Augen. Für ihn ist sie bereit ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen und folgt ihm.

Doch wohin wird diese Reise gehen?

Das Jugendbuch „Geigenzauber“ stammt von der Autorin Maja Ilisch. Sie hat bereits andere Bücher, wie beispielsweise „Das Puppenzimmer“ herausgebracht, für mich war dieses Buch allerdings das erste der Autorin.

Die Protagonistin Mia ist 13 Jahre alt. Sie ist bereits sehr reif für ihr junges Alter. Mia ist intelligent und sehr tapfer. Besonders hat mir an ihr gefallen das sie Dinge nicht einfach so als gegeben hinnimmt, sondern sie hinterfragt. In ihrem bisherigen Leben hat es Mia nicht immer leicht gehabt. Ihre Mutter ist psychisch krank und Mia bangt nun das es ihr vielleicht ähnlich ergehen könnte. Vor allem auch weil Mia Dinge, die sich hinter Spiegeln befinden sehen kann.

Branwell ist ein mysteriöser und geheimnisvoller Typ. Er wirkt einerseits äußerst anziehend, auf der anderen Seite aber auch irgendwie unnahbar. Branwell ist sehr gut aussehend und ich kann schon verstehen wieso sich Mia zu ihm hingezogen fühlt. Dennoch man fragt sich als Leser irgendwie ständig was will er eigentlich? Dass er etwas verbirgt ist recht schnell klar.

Mias Mutter mochte ich irgendwie gar nicht. Sie wirkt sehr auf sich bezogen und Mia muss viel für sie tun. Es wirkt aber so als ob ihr Verhalten mit ihrer Krankheit zusammenhängt.

Caro, Mias beste Freundin, empfand ich als eher egoistisch. Sie hat Probleme damit mit Mia gesehen zu werden und wechselt ja sogar die Straßenseite. Und das nur wegen ihrem Schwarm.

Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Mia und Branwell entwickelt hat mich nicht ganz überzeugt. Das liegt vor allem daran das Mia noch so jung ist. Sie drängt sich nicht in den Vordergrund sondern läuft eher nebenher mit.

Der Schreibstil der Autorin ist recht gut lesbar und flüssig. Die knapp 300 Seiten ließen sich recht zügig lesen.

Das Geschehen wird aus Sicht von Mia in der personalen Erzählperspektive geschildert. Es wird so eine gewisse Distanz gewahrt, was mir in Anbetracht des doch recht schwierigen Themas, das Maja Ilisch anspricht, auch gut gefallen hat.

Die Handlung an sich fand ich recht ansprechend. Es gibt spannende Wendungen, die mich immer wieder zu weiterlesen animiert haben. Ma ja Ilisch hat gekonnt phantastische Elemente mit Realem vermischt. Immer wieder stellt sich auch die Frage danach was normal oder verrückt ist.

Das Ende hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen. Es hinterlässt offene Fragen und regt so zum Nachdenken an wie es wohl weitergehen könnte.

Fazit:

„Geigenzauber“ von Maja Ilisch ist ein gar nicht mal so schlechtes Jugendbuch, das auch für Erwachsene sehr gut geeignet ist.

Eine für ihr Alter bereits recht reife Protagonistin, ein gut lesbarer Stil und die ansprechende Handlung machen dieses Buch durchaus lesenswert!