Rezension

Gar nicht so unrealistisch

Die Rebellion der Maddie Freeman - Katie Kacvinsky

Die Rebellion der Maddie Freeman
von Katie Kacvinsky

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Die siebzehnjährige Madeline Freeman führt, wie alle anderen Teenager in ihrem Altern, ein ganz normales Leben. Sie besucht die Digital School, lernt neue Leute in sozialen Netzwerken kennen und chattet mit ihren Freunden, alles natürlich online und ohne das Haus zu verlassen. Dies tut sie höchstens mal, um Fußball spielen zu gehen, auch wenn ihr Vater, der Erfinder der Digital School, dies nicht gerne sieht. Die Welt außerhalb der eigenen vier Wände hält zu viele Gefahren bereit und eigentlich ist es ja auch nicht nötig das Haus zu verlassen, da inzwischen alle Menschen miteinander vernetzt sind und man somit auch alles online erledigen könnte.

Maddie erscheint dies alles vollkommen normal, bis sie Justin kennen lernt. Er überredet sie zu einer Lerngruppe zu kommen und zwar offline, ein reales Treffen. Anfangs hat Maddie noch Angst vor solchen Begegnungen, doch als sie nach und nach Justins Freunde kennen lernt, beginnt sie die Treffen in der realen Welt zu genießen und sich zu fragen, was das künstliche Leben online überhaupt für einen Sinn hat. Als sie erfährt dass Justin und seine Freunde in einer Widerstandsgruppe gegen die Digital School kämpfen, muss Maddie sich entscheiden. Für die reale Welt, in der sie sich in Justin verliebt hat, oder die Liebe und das Vertrauen ihres Vaters.

Meine Meinung:
"Die Rebellion der Maddie Freeman" von Katie Kacvinsky ist mal wieder ein Buch, dass ich ohne die Rezensionen auf anderen Buchblogs gar nicht wahr genommen hätte, da mich das Cover einfach nicht anspricht. Wie man erkennen kann, ist Maddie dort abgebildet und das ganze ist in Rosatönen gehalten. An sich passt dies gut zum Buch, da Justin an einer Stelle erwähnt, das rosa seine Lieblingsfarbe ist. Ich dagegen kann mit dieser Farbe allerdings nichts anfangen und hätte es vom Aussehen her also nicht in Betracht gezogen. Was ich allerdings schön finde an dem Buch, ist, dass es mal keinen Schutzumschlag hat, sondern das Bild direkt auf den Buchdeckel gedruckt ist. Bei den Schutzumschlägen finde ich es immer so schade, dass sie mir beim lesen leicht verknicken und es unter dem Umschlag meistens kein richtiges Cover mehr gibt.

Aber nun endlich mal zum Buch. Was mich hierbei angesprochen hat, ist das Szenario dieser Dystopie. Sie spielt in einer Zukunft, in der alle Haushalte vernetzt sind und die Menschen so gut wie alles online erledigen, da sie Angst haben das Haus zu verlassen. Freunde hat man genug in sozialen Netzwerken und sogar die Schule erfolgt am Computer. Insgesamt erscheint mir dieses Szenario gar nicht mal so unrealistisch, da vieles aus dem Buch heute schon vorhanden ist. Soziale Netzwerke gibt es mit Facebook und Co in Hülle und Fülle, viele Leute greifen auf Onlineshops zu und sogar Hausaufgabenhilfen gibt es in Foren oder in Lernmanagementsystemen, welche manche Schulen für ihre Schüler bereitstellen. Alles in allem fand ich die Idee auf jedenfall sehr interessant, so dass ich "Die Rebellion der Maddie Freeman" einfach lesen musste.

Die Umsetzung hat mir gut gefallen, so dass ich es auch schnell durchgelesen hatte. Da es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, ist die Sprache einfach gehalten und lässt sich gut lesen. Ein bisschen Jugendsprache ist schon mit drin, aber nicht so viel, dass es stören würde, wie bei manch anderen Büchern. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form aus Maddies Sicht und ab und zu gibt es zwischen den Kapiteln auch Tagebucheinträge von ihr. Anfangen tut das Buch auch mit einem Tagebucheintrag, in dem Maddie kurz ihre Welt erklärt, so dass der Leser, wenn die Geschichte dann richtig anfängt, auch ungefähr weiß, in was für einer Zukunft er sich befindet. Teilweise fand ich die Geschichte ein bisschen vorhersehbar, so dass es nicht sehr viele überraschende Wendungen gab. Spannend zu lesen fand ich sie dennoch.

Die beiden Hauptcharaktere Justin und Maddie machen im Laufe des Buches eine kleine Entwicklung durch, die Nebencharaktere bleiben dabei jedoch ein bisschen oberflächlich. Maddie hat auf mich am Anfang noch einen bisschen naiv gewirkt. Sie fühlt sich in ihrer Onlinewelt wohl und auch wenn sie ab und an ein paar Zweifel durchblicken lässt, schaltet sie dennoch erstmal auf Abwehrkurs, als Justin sie mit dem realen Leben konfrontiert. Doch eigentlich fängt dieses an ihr zu gefallen und nach und nach lässt sie dieses Gefühl auch zu. Justin ermutigt Maddie immer wieder sich doch ein bisschen zu öffnen, das Leben zu genießen und auch Beziehungen im realen Leben einzugehen. Doch für ihn selber gilt dies nicht, er bleibt relativ verschlossen, was sein Privatleben angeht. Das Einzige was für ihn zählt, ist seine Mission gegen die Digital School und dabei lässt er sich auch kaum Zeit für sein eigenes Wohlergehen. Doch je mehr Zeit er mit Maddie verbringt, desto mehr beginnt er sich ihr gegenüber auch zu öffnen.

Mein Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es war nix anspruchsvolles, sondern leichte Lektüre für zwischendurch, die jedoch auch ein bisschen zum Nachdenken angeregt hat. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen für "Die Rebellion der Maddie Freeman" von Katie Kacvinsky