Rezension

gar nicht typisch...trotzdem nicht schlecht

Origin, 6 Audio-CDs - Dan Brown

Origin, 6 Audio-CDs
von Dan Brown

Winston, der Supercomputer, zeigt Robert wos lang geht

Edmund Kirsch will eine bahnbrechende Entdeckung mit der Welt teilen, die das Grundverständnis von Glaube und Religion für die Menschen im Mark erschüttern wird. Edmund ist ein ehemaliger Schüler von Robert Langdon, der bei der Veröffentlichung eingeladen ist und dort auch mit einer von Edmunds größten Erfindungen bekannt gemacht wird. Der „Supercomputer“ Winston, der intelligent, lernfähig und menschenähnlich ist begleitet ihn von da an auf seiner Reise.

Der Schauplatz ist wieder ein von Geschichte und Mystik durchzogener Ort, nämlich Barcelona. Die Ortsbeschreibungen sind sehr detailliert und die perfekte Unterlage für die Geschehnisse und Emotionen. Wie üblich für Dan Brown, schwingt Geschichte und Symbolik im Geschehen mit, haben aber weniger Tragkraft als in den vorherigen Werken. Sie sind eher Zusatzinformationen, die der Leser zu bestimmten Bauwerken bekommt. Auch die Frage, wem man hier eigentlich trauen kann und wem nicht, ist hier weniger behandelt und es kommt nicht zu einem plötzlichen Schlag durch den vermeintlichen Freund der sein wahres Gesicht enthüllt. Obwohl die Geschichte wieder spannend ist, haben mir diese Aspekte trotzdem sehr gefehlt.

Mir hat hier außerdem die Brisanz gefehlt, die für Robert Langdons Abendteuer typisch ist. Die „Entdeckung“, die Edmund Kirsch gemacht hat, war für mich teilweise weder neu, noch überraschend und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der daraufhin folgende Rummel um die Enthüllung tatsächlich so stattfindet würde. Jeder gebildete und vorausschauende Mensch kann sich zumindest den zweiten Teil dieser „Entdeckung“ selbst denken.

Die Themenauswahl für das Buch fand ich jedoch hervorragend gewählt. Wie passen Wissenschaft und Religion zusammen und hat Religion in unserer hochtechnologischen Zeit überhaupt noch Platz? Der Umgang mit diesen Themen war interessant und gut veranschaulicht.

Gelesen wird die Geschichte von Wolfgang Pappelt. Ich konnte mich mit seinem Sprechstil leider nicht so richtig anfreunden. Winstons Akzent wird in der Geschichte als britisch beschrieben, klingt aber in der Vertonung ganz anders. Im Allgemeinen fand ich die Veränderung der Stimmfarbe für die unterschiedlichen Personen nicht richtig passend. Die Spannung wird durch seine Stimme aber gut unterstrichen und bringt dem Hörer zu jedem Zeitpunkt in die richtige Stimmung.

Trotz der ganzen Kritikpunkte hier war es für mich trotzdem eine spannende und lesenswerte Geschichte, die auf jeden Fall Unterhaltung bietet. Für mich war es aber trotzdem kein Buch wie ich es von Dan Brown kenne und liebe und hoffe für das nächste wieder auf einen wahren Höhepunkt.