Gardienne Lucie „miss-marplet“ sich durch Paris
Bewertet mit 3 Sternen
3 Sterne
Normalerweise gehören Krimis nicht in mein Beuteschema, doch hier sprach mich sofort das hübsche Cover an: Eifelturm, Macaron und eine Lupe, die einen alten Stadtplanausschnitt von Paris zeigt – naja, auch ein paar Blutstropfen, doch die das Ganze einfassenden schwarzen Blumenranken schienen zu raunen, es werde schon nicht in einem Blutbad enden. Und so habe ich mich recht zügig und an mancher Stelle schmunzelnd durch die Geschichte der Gardienne Lucie gelesen, die einem als zwar schon recht betagte, aber doch sehr tüchtige und vor allem neugierige Dame schnell ans Herz wächst.
Als klar ist, dass die Tote aus der Seine tatsächlich Vanessa Blandel ist, die zwar noch nicht lange in Lucies Wohn-Reich logiert und durch ihre herablassende Art bereits negativ auffiel, macht sich Lucie Sorgen. Große sogar. Denn kurz zuvor hat sie das übel zerwühlte Schlafgemach der Blandel akribisch aufgeräumt und fürchtet nun, dass sie selbst wegen dieser Tatort-Zerstörung für die Täterin gehalten werden könnte. Nicht auszudenken, was das für Folgen hätte! Also macht sie sich kurzerhand selber ans Werk und auf die Suche nach dem wahren Mörder…
Wer sogenannte „Cozy-Crimes“ mag, ist hier genau richtig.
Die Sprache ist geradeheraus; der Plot ist gut (wenn auch vorhersehbar) und man merkt, dass die Autorin selber durch die Straßen in Paris ging, so gut vermag sie den Leser mit Lucie durch die Gassen und über die Brücken zu schicken. Den Punktabzug gebe ich wegen der teils flach gestrickten Personen, besonders die Nebenfiguren sind mir zu sehr mit der Schablone gefertigt.