Gartenzauber
Bewertet mit 4.5 Sternen
Ich durfte "Der Garten der kleinen Wunder" (Patricia Koelle-Wolken) im rahmen der Leserunde lesen.
Die Autorin ist mir schon länger bekannt, und ihre Romane empfinde ich eigentlich immer als absolute „Wohlfühl-Bücher“. Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht – obwohl ich finde, dass diese Geschichte nicht ganz dem typischen “Koelle-Style“ entspricht.
Zum einen ist die Erzählperspektive eine andere, hier wird in der ersten Person erzählt. Zudem spielt das Meer (sonst allgegenwärtig in Koelles Geschichten) hier keine Rolle. Stattdessen ist der Garten der Ich-Erzählerin der Mittelpunkt. In diesem trifft die Erzählerin Toja auf das Nachbarsmädchen Vica.
Beiden gemeinsam ist nicht nur der Vorname (Viktoria), sondern auch ein introvertierter, ruhiger Charakter und eine stille Art. Während die 14-jährige Vica damit zu kämpfen hat, sich oft fremd und unverstanden fühlt, hat Toja ihren Platz im Leben gefunden und die Stärken ihres Charaktertyps – auch dank einer inzwischen verstorbenen mütterlichen Freundin – zu schätzen gelernt. Diese Erfahrungen gibt sie nun an Vica weiter und hilft dieser, selbstbewusst im Leben zu stehen.
Patricia Koelle-Wolken hat in diesem Roman einen liebenswerten Garten erschaffen, in dem sich ebenso liebeswerte Charaktere (auch neben Toja und Vica) begegnen und entfalten dürfen… ganz nach eigener Art und Weise, mit allen Unterschieden. Die ruhigen, stillen, hypersensiblen Charaktere stehen im Vordergrund, aber auch die extrovertierten Typen haben ihren Platz und ihre Akzeptanz. Spannung und Drama sucht man vergeblich in diesem Buch, dennoch habe ich mich nicht nur gut unterhalten gefühlt, sondern das Buch auch als entspannend und inspirierend empfunden. Es enthält unzählige kleine (Lebens-)Weisheiten und Denkanstöße und ist eine Hommage an die kleinen Dinge. Mit hat es insgesamt sehr gefallen!