Rezension

Garth Nix kann es noch

Die magischen Buchhändler von London -

Die magischen Buchhändler von London
von Garth Nix

Bewertet mit 5 Sternen

An ihrem 18. Geburtstag begibt sich Susan Arkshaw aus ihrem Heimatdorf nach London, um hier zu studieren. Bis zum Studium hat sie noch ein paar Monate Zeit, um ihren Vater, den sie nie kennengelernt hat, zu suchen. Ihre erste Anlaufstelle ist ihr Onkel Frank, der ihr jedes Jahr zu Weihnachten eine Karte geschickt hat. Doch ihr Onkel Frank ist nicht der, für den sie ihn gehalten hat. Denn er ist zum einen eine Unterweltgröße und zum anderen ein magisches Wesen. Kaum befindet sie sich in seinem Haus, beginnt für sie das größte Abenteuer ihres Lebens.

Vor vielen, vielen Jahren hat der Autor Garth Nix mich mit seiner Serie „Das alte Königreich“ begeistert. Seitdem habe ich mir gewünscht, dass er noch einmal etwas ähnlich Gutes schreibt. Um so größer war meine Freude, als „Die magischen Buchhändler von London“ erschienen ist.

Das Buch „Die magischen Buchhändler von London“ des Autors Garth Nix startet temporeich und hält dieses Tempo über das gesamte Buch hinweg. Nicht ein einziges Mal ist mir beim Lesen langweilig geworden. Das ist für mich die höchste Auszeichnung, die ich einem Autor und seinem Buch zuteilwerden lassen kann. Neben dem Tempo prägt die humorvolle Erzählweise das Buch. Beides sorgt für sehr gute Unterhaltung.

Die Welt, die der Autor in diesem Buch erschaffen hat, ist fantastisch. Wir befinden uns in unserer Welt im Jahr 1983, aber auch in der alten Welt, in der viele mythische Geschöpfe Zuhause sind. Da ich ein Kind der 1980er Jahre bin, hat mich die Zeitreise zurück in diese Welt ohne Internet und Smartphones sehr gefreut. Immer wieder bin ich beim Lesen auf Details gestoßen, die mich stutzen ließen und dann ein „Klar, so war das damals“ aufkommen ließen.

Die mythische Welt des Buches hat mich sehr an die irische Sagenwelt erinnert. Wir treffen Kobolde, Zauberkessel, Leylinien, magische Wälder und Seen und vieles mehr. Die Welt ist voller Geheimnisse und es ist lange unklar, wie Susan in diese Welt passt. Insgesamt bezaubert das Buch durch eben diese Geheimnisse und die fantastischen Ideen des Autors. Besonders gelungen ist die Verknüpfung der neuen mit der alten Welt.

Die Figuren sind vielschichtig und originell gestaltet. Besonders die Buchhändler sind eine interessante Spezies. Je nachdem, ob sie Rechtshänder oder Linkshänder sind, sind sie für die geistigen oder körperlichen Belange des Ordens zuständig. Sie sind Teil von beiden Welten und übernehmen die Funktion des Archivars und des Hüters der Welten.

Fazit: Eine temporeiche, originelle und humorvolle Geschichte, die zu begeistern weiß. Ein Buch voller fantastischer Ideen und Geheimnisse, das mich nicht ein einziges Mal gelangweilt hat. Ich hoffe auf weitere aus dieser Welt!