Rezension

Geballte Spannung, macht süchtig

Ostfriesenwut - Klaus-Peter Wolf

Ostfriesenwut
von Klaus-Peter Wolf

Bewertet mit 5 Sternen

~~„Ostfriesenwut“

„Du glaubst, dass du mich jagst, dachte er. Aber das ist ein Irrtum, meine Liebe. Ich bin der Jäger und du bist das Wild. Du hast mir einmal zuviel ins Handwerk gepfuscht. Ich bin dir noch etwas schuldig für die zerschossene Kniescheibe. Diesmal wirst du es nicht überleben. Wenn das hier vorbei ist, werde ich in der Karibik am Strand kühle Drinks schlürfen, während du, liebe Ann Kathrin, längst in ostfriesischer Erde begraben sein wirst.“

Wir werden es lesen…

Ein Jahr geht schnell vorbei  -  sagen viele...-,
aber ein Jahr „Wartezeit“ auf den – oder die verknüpften – neuen Fälle von Ann Kathrin Klaasen kann endlos sein und dieses Jahr dauert einfach doppelt so lang.
Mittlerweile – nach acht Bänden Ostfrieslandkrimis des Autors Klaus-Peter Wolf – ist mir die Protagonistin Ann Kathrin Klaasen sehr ans Herz gewachsen. Ich fiebere dem Erscheinen des neuen Buches entgegen und nun ist es endlich soweit!
Ich halte die „Ostfriesenwut“ in meinen Händen!

Böse Stimmen werden laut – ob das mittlerweile ein „Abklatsch“ oder eine „Wiederholung wird?
                    NEIN……………..!!!!
480 Seiten geballte Spannung nd eine irre Verknüpfung der Geschehnisse erwarten mich und ich tauche in die Kriminalgeschichte ein.

Nach den ersten zehn Seiten muss ich zwar eingestehen, dass ich nicht mehr die Nordsee „rieche“, aber ich diese unbändige Wut spüre und auch empfinde. Diese Wut ist unglaublich. Sie lässt mich nicht mehr los und ich gehe voll mit Ann Kathrin los.
- WAS IST GESCHEHEN ??? –
Der Autor Klaus-Peter Wolf hat es innerhalb weniger Seiten geschafft, mich in den absoluten Bann zu ziehen. Das Fieber, welches mich ergriffen hat, als Ann Kathrin Klaasen großes Unheil von ihrer eigenen Dienststelle zugefügt wird, hat mich fast ohnmächtig werden lassen vor Wut!
Ann Kathrin Klaasen stellt eine Theorie auf, die einfach fatal erscheint und doch der tatsächlichen Realität entspricht. Der einzige, der ihr glaubt ist Weller. Sie geht durch ein Martyrium – immer verfolgt von ihren Erkenntnissen dass sie – selbst von ihrem ehemaligen Chef Ubbo Heide – hinters Licht geführt wurde und nichts mehr im Polizeidienst ist, wie es sein sollte. Wer sind die „Drahtzieher“ – was soll vertuscht werden? Niemand glaubt ihr und um sie „mundtot“ zu machen, zieht man sie kurzerhand auf obskure Weise aus dem Verkehr. Korruption, Verbundenheit, Geld – viel Geld -, Machenschaften, Karrieresucht, Mobbing, falsche Spiele , was spielt eine Rolle?
Unermüdlich – eigentlich gehetzt und voll Wut – verfolgt Ann Kathrin Klaasen ihr Ziel und deckt Abgründe auf, die gar nicht zu verstehen sind.
Wunderbar versteht der Autor dieses Gewirr von Emotionen und kriminellen Handlungen miteinander zu verknüpfen.
Zum ersten Mal in all den Fällen wird mir der Kollege Rupert – der Kollege, den jeder hat, den aber niemand braucht -, sympathisch. Auch das schafft der Autor sehr gut, seinen Lesern zu symbolisieren. Ruperts Verhalten Ann Kathrin gegenüber zeigt, wer in brenzligen Situationen zu einem steht. Obwohl er Ann Kathrin eigentlich hasst, zeigt er großes Herz und bedingungslosen Einsatz, und lässt seine Kollegin nicht hängen.
An Ruperts Stelle tritt nun die verhasste neue Dienststellenleiterin, Polizeioberrätin Jutta Diekmann. Eine karrieresüchtige, emotionslose Zicke, die wohl in ihrem Erscheinungsbild jedem Leser geläufig sein wird. Einen Kollegen wie Rupert kennt man, aber eine Chefin, wie diese Zicke, kennt man leider auch.

Der Autor Klaus-Peter Wolf gestaltet brisante Themen, die die Bevölkerung interessieren, rückt sie ins rechte Licht und gibt einen Einblick in das ungeheuere, -kaum glaubhafte-, Gebären der heutigen Gesellschaft.
Schonungslos und offen, aber gut verpackt in seinem Roman, stellt der Autor reale Gegebenheiten dar. Erschreckend ist, dass dieses Gewirr zwar in einem Roman dargestellt wird, aber explizit tatsächlich so vorkommt.

Zitat:
Dies ist ein Roman. Ich habe in einer real existierenden Kulisse eine von mir frei erfundene Handlung angesiedelt. Alle Dialoge und Aktionen von Personen sind meiner Phantasie entsprungen und haben in Wirklichkeit nie stattgefunden…
(Klaus-Peter Wolf)

Fazit:
Für mich ist „Ostfriesenwut“ der „Favorit“ unter den Ostfriesen-Krimis von Klaus-Peter Wolf.

Ein gutes Buch ist wie ein Topf Honig.
Einmal angefangen, klebt man daran fest, bis es aus ist.
(Winnie Puuh)

Danke Klaus-Peter Wolf für diesen tollen, spannenden, süchtig machenden Krimi und die Erkenntnis, dass die Wahrheit und das Gute immer siegt.

Die Vorfreude auf „Ostfriesenschwur“ ist Dir gewiss!!!