Rezension

Gebt mir eine Nadel für diesen Heißluftballon!

Die Bestimmung 02 - Tödliche Wahrheit - Veronica Roth

Die Bestimmung 02 - Tödliche Wahrheit
von Veronica Roth

Bewertet mit 1 Sternen

Oder nein, lieber doch nicht. Bleibt mit etwas Spitzem - und sei es auch nur eure Zunge -, weg von diesem Buch, denn wenn es diese Blase, die sich für eine Geschichte ausgibt, berührt, platzt sie.

Normalerweise fasse ich den Inhalt an dieser Stelle immer gern zusammen, doch ganz ehrlich, ich wüsste nicht, was es da groß zusammenzufassen gibt. Es existiert einfach kein Inhalt. Das, was die Quintessenz des Buches ausmacht, hätte man auf zehn Seiten verteilen können. Wir ziehen jetzt mal los und machen ein bisschen Krieg und dabei tun wir immer genau das, was das Sinn- und Unlogischste ist? Ja, so ungefähr könnte man das sagen. Tris und Four laufen zu den Fraktionslosen über, ach, nee, lieber doch nicht, machen wir uns mal auf zu den Amite, ach, das ist auch nicht so toll, laufen wir mal vor den Ken und den Verräter-Ferox weg, oder nein, besser, laufen wir ihnen mal mit Absicht in die Arme, ach, machen wir doch wieder gemeinsame Sache mit den Fraktionslosen - nein, warte, das wäre zu easy, ich mach jetzt mein eigenes Ding.

Und dabei wird die Beziehung zwischen Tris und Four so dermaßen hohl aufs Spiel gesetzt, dass ich versucht war, die ganze Zeit mit dem Kopf gegen eine Wand zu schlagen.
Du sagst mir nicht alles.
Was? Gar nicht wahr, DU sagst mir nicht alles!
Gar nicht! Und wenn, sag ich dir nur nicht alles, weil du mir nicht alles sagst, so, bätsch!
Ja, aber ich kann dir nicht alles sagen, weil ... weil ... Keks!

Abgelöst wurden diese "Probleme" durch die unlogischsten Handlungen, die man sich vorstellen kann (Beispiel die Dachszene mit Marlene und den beiden Kids - wenn Christina Zeit hatte, Tris zu wecken, konnte sie wohl nicht noch ein paar andere Ferox wecken, oder wie?!), herzschmerzschwülstigen Handlungen von "sich in Schuld stehend" wähnenden Menschen), noch schwülstigeren Sterbeszenen (jeder, der irgendwann mal eine kurze Sprechrolle zugestanden bekommen hatte und sterben musste, hatte immer noch Zeit für ein paar letzte pathetische Worte, ich habe wirklich oft in mein Taschentuch schluchzen müssen), und dem Verständnis und Verzeihen von Leuten, die keinen Grund zum Verständnis und Verzeihen hatten.

Man braucht es eigentlich auch nicht mehr zu erwähnen, aber Tris ist natürlich auch physisch ein medizinisches Wunder. Sie wird angeschossen, geschlagen wie ein Hund, springt verletzt aus fahrenden Zügen - und heidihei: Sie steht noch immer. Und kann bis auf mal gelegentliche Schmerzen alles tun, was fitte, gesunde Leute tun können - nein, besser natürlich, schließlich kann sie alles, sie ist ja eine Unbestimmte.

Fazit: Gebt mir eine Nadel!

Kommentare

Firelight kommentierte am 17. Mai 2014 um 15:50

Ich habe beim zweiten Band aufgehört. Konnte mich absolut nicht überzeugen.