Rezension

Gedanken auf neue Wege schicken

Wer braucht Superhelden - Lisz Hirn

Wer braucht Superhelden
von Lisz Hirn

Bewertet mit 4 Sternen

In der Philosophie liegt Poesie, aber die meisten nehmen sich nicht die Muße, sie zu hören. Sie reden und reden und reden, aber sie sagen nichts.

Was ist wirklich nötig, um unseren Welt zu retten? In „Wer braucht Superhelden“ greift die Autorin Lisz Hirn bei dem Versuch, eine mögliche Antwort zu finden, genauso auf große Denker wie Kant zurück, als auch auf Philosophen der Neuzeit. Es geht nicht so sehr um die möglichen Antworten, die sie gefunden hat, sondern vielmehr darum, welche Fragen sie stellt, die wiederum neue Denkräume öffnen - wie es sich für die Philosophie eben gehört.  Es geht vor allem um die Rolle des Mannes in unserer Gesellschaft und was mit dem Begriff der Männlichkeit assoziiert wird. Lisz Hirn wirft einen Blick auf die Sinnhaftigkeit überholter Überzeugungen, Ängste und Selbstoptimierung und zeigt, wie Philosophie helfen kann, die Welt besser zu verstehen, um im Alltag vernünftige Entscheidungen zu treffen.

Was mir besonders gefallen hat ist das Layout und die Buchgestaltung - das lockert das ganze nochmal auf. Die Überschriften sind farblich markiert, und verschaffen einen sinngemäßen Überblick und dadurch fällt es leicht das Buch auch querzulesen, wenn man zu einem ganz bestimmten Thema mehr erfahren will. Zudem sind sehr aussagekräftige Textstellen hervorgehoben, was einen durchgehend gut strukturierten Eindruck hinterlässt. 

Dieses Buch ist für alle, die genauer verstehen möchten, warum Jungs Superhelden lieben; für jeden, der sich noch fragt, wie Trump Präsident werden konnte und warum gerade Männer konservative und rechte Parteien wählen. Und natürlich auch für Philosophie-Interessierte, die aktuelle Themen gern mit „Vernunft“ betrachten.