Rezension

Gedankengänge über das Leben

Wenn der Winter vorbei ist - Thomas Verbogt

Wenn der Winter vorbei ist
von Thomas Verbogt

Leben im Rückblick - Gedankengänge - Erinnerungen - Was soll ich aufbewahren? - Was hat mich geprägt - neue Wege mit alten Erinnerungen

          In vielen kleinen Kapiteln aus verschiedenen Lebensphasen erzählt ein schon älterer Mann aus seinem Leben. Von Kleinigkeiten, Erinnerungen und von prägenden Erlebnissen. 

Anlass ist der Auszug des Mannes aus seiner Wohnung. Er zieht zu einer viel jüngeren Freundin. Und muss einiges zurücklassen. Aber was? Und welche Erinnerungen müssen aufbewahrt werden?

"Das meiste, was wir in unseren Häusern, in Schränken (....) aufbewahren ist Ballast. Vielleicht ein Versuch, Aufschluss über unsere Persönlichkeit oder die Bedeutung unseres Lebens zu gewinnen, vielleicht auch der Wunsch, wenigstens das zu sein, was wir aufbewahren" (Seite 9).

In diesem ruhigen Erzählton geht es weiter - zwischendurch als Leser geschockt von tragischen Ereignissen.

Ich mag (meistens) den Schreibstil der niederländischen Autoren. Dieses ruhige, reflektierte, realistische. Und auch hier wurde ich nicht enttäuscht.

Das Buch lädt den Leser ein, über die wichtigen und prägenden Dinge im eigenen Leben nachzudenken. Es wäre schön, wenn man diese schon als junger Mensch erkennen könnte - aber leider denkt man oft, dass noch etwas besseres oder interessanteres kommt - und verpasst so manchen Augenblick.