Rezension

Geek trifft auf anscheinend selbstbewusste Geschäftfrau

Work Play Love - Ruth Clampett

Work Play Love
von Ruth Clampett

Bewertet mit 4 Sternen

Der Comic- und Cartoonzeichner Nathan ist heimlich in Brooke, die in der selben Firma allerdings im Büro arbeitet, verliebt und himmelt sie an. Er rechnet selbst in seinen kühnsten Träumen nicht damit, dass sie auf ihn aufmerksam wird und sich in ihn - den klassischen Nerd - verlieben würde. Bis sie eines Tages in einem Elektronikgeschäft auftaucht, in dem Nathan aushilft. Von da an nimmt die Geschichte der beiden ihren Lauf.

In diesem Roman wird der Leser auf eine Achterbahn der Gefühle mitgenommen. Emotionen spielen eine sehr große Rolle und werden dem Leser zunehmend näher gebracht. Auch die Funken, die zwischen den Protagonisten überschlagen, bleiben nicht unbemerkt.

Der Roman ist in Ich-Perspektive aus der Sicht von Nathan geschrieben. Dies wird ohne Brüche bis zum Ende eingehalten, wodurch dem Leser zwar Brook´s Sicht auf die Dinge verschlossen bleibt, jedoch kann sich der Leser so umso mehr mit Nathan identifizieren und mit ihm mitfühlen.

Handlung gibt es in diesem Roman kaum, vielmehr geht es um die Gefühle und die Sehnsüchte der beiden. Häufig werden intime Szene ausführlich beschrieben und detailliert dargestellt. Zu Beginn der Geschichte hält sich dies noch im Rahmen, jedoch nimmt es im Laufe des Buches an Bedeutung zu und stellt einen wesentlichen Bestandteil der "Handlung" dar.

Neben diesem kleinen Kritikpunkt gefällt es mir jedoch sehr gut, dass zu Beginn eines jeden Kapitels ein Zitat einer bekannten Zeichentrick- oder Comicfigur aufgegriffen wird. Dieses passt zumeist zum Inhalt des folgenden Kapitels. Die Zitate sorgen dafür, dass dem Leser der Einstieg in das jeweilige Kapitel leichter fällt und der Schreibstil aufgelockert wird.
Zum Schreibstil lässt sich zudem anführen,, dass er flüssig und leicht zu lesen ist und durch die vielen detaillierten Beschreibungen für ein Setting sorgt, welches sich der Leser gut vorstellen kann. Darüber hinaus ist der Schreibstil der Gemütslage von Nathan angepasst und variiert je nach Situation und Stimmung.
Auch gelegentlich im Roman abgedruckte Zeichnungen sorgen zum einen dafür, dass es dem Leser besser gelingt, in das Comic- und Cartoon-Setting hineinzufinden, aber zugleich sorgt es zum anderen dafür, dass der Schreibstil aufgelockert wird. Dies geschieht jedoch ohne, dass der Lesefluss gestört wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser Roman eine "unanspruchsvolle" Lektüre ist, die gut zum zwischendurch-Lesen geeignet ist. Zu empfehlen ist der Roman jedem, der nicht vor detaillierten Beschreibungen intimer Szenen zurückschreckt und sich auf viele Emotionen und Gefühle einlassen kann.

Zu beachten ist jedoch, dass das Cover sowie der Klappentext nicht hundertprozentig mit dem Inhalt des Buches übereinstimmen, sondern irreführend sein können. Bei dem Protagonisten handelt es sich keineswegs um einen selbstbewussten reichen Typen, sondern um einen Nerd oder Geek, wie er sich selbst bezeichnet...