Rezension

Gefährlich spannend - Hilfe zur Selbsthilfe

Die versteckte Apotheke -

Die versteckte Apotheke
von Sarah Penner

Bewertet mit 5 Sternen

Die versteckte Apotheke ist eine Geschichte aufgebaut in zwei Erzählsträngen. Ende des 18. Jahrhunderts betreibt Nella ihre Apotheke um Frauen zu helfen, die sich ihrer untreuen oder gewalttätigen Männern entledigen wollen. In einem geheimen Hinterzimmer, völlig abgeschnitten von der Außenwelt, bereitet sie tödliche Mixturen zu. Als eines Tages Eliza mit einem Wunsch ihrer Herrin kommt, hat diese Begegnung für Beide noch eine Wendung parat. 

Der nächste Erzählstrang befindet sich in der Gegenwart, in der Caroline eigentlich ein schönes Wochenende mit ihrem Mann in London verbringen wollte. Ein Geschenk ihrer Eltern zum 10. Hochzeitstag. Doch ungeplant ist sie allein angereist. Ihr Aufenthalt wird zunehmend spannender als sie zum „mudlarking“ aufgefordert wird und im Schlamm der Themse eine kleine hellblaue Phiole findet. Der kleine eingravierte Bär hat sofort ihre Aufmerksamkeit als Historikerin geweckt und so begibt sie sich auf die Suche nach dem Ursprung.

Der Zeiten- und Perspektivwechsel war so super aufeinander abgestimmt, dass fast jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger endete und ich als Leserin gar nicht anders konnte, als schnell weiterzulesen.

Die Faszination für das London im 18. Jahrhundert, die Intention der Frauen, die ihre Männer loswerden wollten und die Erstellung der Mixturen, war bei mir ausgesprägter, als für die Gegenwartserzählung. Diese war eher voraussehbar, da Caroline ja unbedingt mehr über die hellblaue Phiole in Erfahrung bringen wollte, hatte aber auch ihre spannenden Momente.

Alle Protagonisten wurden authentisch dargestellt, wobei ich Nella und Eliza sofort ins Herz geschlossen habe. Dieses Buch ist natürlich eine Hommage an die Frau, an unsere eigene Selbstbestimmung und zeigt uns auf, dass wenn sich nur ein Teil in unserem Lebensrhythmus ändert, wir unserem Leben eine ganz neue Wendung geben können.

Ich habe das Lesen dieses Buches sehr genossen und das wunderschöne Cover ist wirkliche eine Augenweide. Die Farben sind intensiv, die angedeutete Phiole symbolisiert gleich den roten Faden, der sich durchs Buch schlängelt und die Schriftart passt perfekt zum Gesamtbild.

Ich kann hier eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen.