Rezension

Gefährliche Worte (4,5 Sterne)

Project Jane - Lynette Noni

Project Jane
von Lynette Noni

Bewertet mit 4.5 Sternen

Man nennt sie Jane Doe, denn seit sich das Mädchen im unterirdischen Forschungslabor Lengard befindet, hat sie kein einziges Wort gesprochen. Mittlerweile sind es zwei einhalb Jahre in denen sie Forschungen an dem stummen Mädchen begehen, die oftmals sehr grauenvoll sind. Doch Jane schweigt, denn sie weiß etwas, was die anderen von ihr nicht wissen. Doch dann betritt Landon Ward Janes Welt und zeigt ihr, dass alles doch anders sein könnte, wenn sie es schaffen würde, sich zu öffnen. Langsam beginnt Jane Vertrauen aufzubauen, doch dann kommt wieder alles anders, denn Janes Fähigkeiten sind stärker, als sie selbst jemals gedacht hat.

Meine Meinung

Schon beim ersten Blick auf das Cover wurde ich absolut neugierig, was sich dahinter verbirgt, denn auch der Klappentext ließ mich auf eine spannende Geschichte hoffen. Dank des wirklich sehr mitreißenden Schreibstils war ich unglaublich schnell an die Geschichte gefesselt. Lynette Noni versteht es ausgezeichnet, geheimnisvoll zu erzählen und verrät immer nur so viel, dass man einfach wissen muss, wie es weitergeht.
Somit sind gerade der Beginn und die nächsten hundert Seiten absolut fesselnd, denn es gibt hier so unheimlich viele Rätsel. Man wird einfach nicht schlau, was hier genau vor sich geht. Wer ist Jane? Was hat sie getan? Warum wird sie so behandelt? Was ist Lengard? Was wird hier genau erforscht? Fragen über Fragen und diese häufen sich. Was das ganze aber noch einmal spannender macht, ist die Ich-Perspektive aus Janes Sicht. Man erfährt, dass sie etwas furchtbares gemacht hat, doch was? Jane ist lange Zeit ein absolut mystisches Rätsel, dessen Geschichte sich dann aber so nach und nach löst. Zumindest bekommt man dann ab ca. der Hälfte ganz viele Informationen, die dann erklären, wie und warum sich Jane in Lengard befindet. Zwar wird es dann ab hier deutlich ruhiger in der Handlung und man wird nicht mehr ganz so dolle durch die Seiten getrieben, ist aber doch beeindruckt von den vielen, teils auch wirklich neuen Ideen der Autorin.
Die Welt in der wir uns befinden besteht zu großen Teilen aus dem Forschungslabor Lengard. Doch auch dieses bleibt hier zu weiten Teilen eher geheimnisvoll. Trotzdem bekommt man auch hier dann nach und nach mehr Einblicke auf die medizinischen Gegebenheiten, die wirklich eine spannende und auch neue Idee bieten. Kurze Momente lassen den Leser im wahrsten Sinne des Wortes an die Oberfläche blicken. Hier stellt man dann fest, dass wir uns in Australien befinden und, zumindest meiner Meinung nach, auch in unserer heutigen Zeit.
Jane Doe, deren Namen man zwar später noch herausfindet, bleibt lange Zeit ein Mysterium. Sie lässt, dank der erwähnten Ich-Perspektive, den Leser direkt an ihren Gedanken teilhaben. Man spürt, dass sie in ihrer Vergangenheit furchtbares getan haben muss, doch was und warum gibt sie selbst in ihren Gedanken nicht preis. Sie hält sich selbst für ein Monster, doch ich fühlte mich schnell mit ihr verbunden, da sie etwas in mir berührt hat. Sie hat, zumindest auf den ersten Blick, eine etwas zerbrechlich wirkende Art und ist doch auf ihre Weise sehr stark und mutig. Eine durchaus interessante Protagonistin, die nicht gleich zur Superheldin mutierte. Neben Jane gibt es noch eine Menge weiterer Charaktere, wie z. B. Landon Ward, zunächst nett und freundlich, dann hart und unausstehlich, lässt auch er uns zunächst hauptsächlich auf eine Fassade blicken, die man erst langsam durchschaut. Andere Charaktere halten die Spannung aufrecht und bringen immer wieder interessante Wendungen ins Geschehen.

Mein Fazit

Mit dem ersten Band der Project Jane Reihe konnte mich die Autorin fesseln und sehr gut unterhalten. Zwar trifft man hier auf durchaus bekannte Elemente, doch diese sind gespickt mit neuen und spannenden Ideen. Gerade die erste Hälfte ließen mich nur so durch die Geschichte fliegen und auch wenn es dann vom reinen Tempo her ruhiger wurde, blieb es für mich doch sehr interessant. Eine Geschichte, die auch Dystopiefans gute Unterhaltung bieten wird, denn hier werden durchaus auch Aspekte mit eingebunden, die auch typisch für Dystopien sind. Lesenswert!