Rezension

Gefährliches Wissen oder genialer Humbug?

Das Rad der Ewigkeit - Tibor Rode

Das Rad der Ewigkeit
von Tibor Rode

Bewertet mit 4 Sternen

Würde die Existenz eines Perpetuum Mobiles die Grundlagen der Physik erschüttern?
Energie, die sich selbst erzeugt, ohne Brennstoff.

1717 hat der Wissenschaftler Johann Elias Bessler, der sich Orffyreus nannte, angeblich ein Perpetuum Mobile erfunden. Er ist deswegen verleumdet, verfolgt und sabotiert worden, weil es nichts geben darf, was es nach geltenden physikalischen Theorien nicht geben kann. Sogar Herr Newton persönlich hat sich erbittert gegen ihn gestellt.
Diese Geschichte erzählt uns dieses Buch und spinnt sie weiter.
In der heutigen Zeit hat ein Patentanwalt unbekannte Schriften dieses Erfinders gefunden und ist dem Geheimnis des Perpetuum Mobiles auf der Spur. Kann es wirklich funktionieren? Auch er wird plötzlich verfolgt und gejagt. Möglicherweise würde sogar heute noch eine solche Erfindung die Wissenschaft erschüttern und umkrempeln, wie seinerzeit die Erkenntnis, dass die Erde eine Kugel ist.

Eine sehr spannende Geschichte. Ich habe noch nie von Orffyreus gehört. Es hat ihn aber offensichtlich wirklich gegeben. War er seinerzeit ein Spinner, der mit einer angeblich großartigen Erfindung Geld machen wollte, oder war er ein Genie, dass von mächtigeren Widersachern erfolgreich in seine Schranken gewiesen wurde? Wird uns eventuell grundlegendes Wissen bis heute vorenthalten, um wirtschaftliche Interessen nicht zu gefährden?
In sehr kurzen Kapiteln wird hier die Geschichte des Orffyreus und der heutige Handlungsstrang abwechselnd erzählt. Beide Geschichten sind sehr spannend und weisen erstaunliche Parallelen auf. Allerdings liest es sich manchmal recht schwierig, weil man sich oft schon nach ca. 5 Seiten neu orientieren muss. Es ist hochinteressanter, aber kein leichter Lesestoff.

Am Ende hat man einen originellen historischen Roman und einen spannenden Thriller gleichzeitig gelesen. Tolle Idee, tolles Buch.