Rezension

Gefangen in Eis und Schnee

Lautlose Nacht
von Rosamund Lupton

Die 10 jährige Ruby fährt mit ihrer Mutter Yasmin nach Alaska um ihren Vater Matt zu treffen.Matt arbeitet als Tierfilmer und Zoologe in der kältesten Gegend der Welt. Kaum angekommen erfahren die beiden ,dass Matt bei einem Feuer im Dorf Akantue umgekommen ist. Yasmin und Ruby sind jedoch überzeugt,dass Matt noch lebt und sie machen sich auf die Suche nach ihm. Mit einem fremden Truck begeben sich sich durch orkanartige Stürme, Minustemperaturen und Schnee wohin das Auge blickt ,in Richtung Polarkreis. Eine Reise ins Ungewisse , bei der sie um ihr Leben fürchten müssen.

Ich möchte in meiner Rezension den Punkt erwähnen, der mich zutiefst beeindruckt und gefangen genommen hat . 

Der Schreibstil der Autorin. 
Dieser ist so bildlich beschrieben,dass ich beim Lesen regelrecht die Kälte auf meiner Haut gespürt habe. Ich habe mich gefragt, wie das möglich ist, dass eine Schriftstellerin die Gezeiten, Orkane, Eis und Schnee so real zum Leser transportieren kann ?Ich denke es ist nicht anders möglich, als genau das am eigenen Leib erlebt zu haben....Recherchen vor Ort ?
Ebenfalls sehr authentisch wurde die Behinderung der kleinen Ruby, die Gehörlosigkeit , beschrieben. Als gehörlos seit Geburt versucht Ruby ihr Leben zu meistern, Hilfsmittel wurden beschrieben, doch auch Aengste und Probleme die sie in ihrem Leben in der Stille erlebt.
Die Geschichte wird vorwiegend aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal aus der Sicht von Yasmin, dann wieder aus der Sicht von Ruby. Etliche Male liest man Rückblicke auf das Leben vor dem Verschwinden von Matt. Diese Wechsel geschehen in rascher Folge und zu Beginn hatte ich etwas Mühe sofort zu erfassen wer denn nun an der Reihe ist und ob nun im Jetzt oder rückblickend erzählt wird. Doch diese Verwirrung hat sich eigentlich dann schnell gelegt.

Dieses Buch hat mich völlig in den Bann gezogen und sehr gefesselt und ich kann es wärmstens (trotz all der Kälte...) ans Herz legen!