Rezension

gefiel mir besser als der Vorgänger

Der Todeszauberer - Vincent Kliesch

Der Todeszauberer
von Vincent Kliesch

"Der Todeszauberer" ist der zweite Teil der Reihe um Julius Kern und Tassilo Michaelis. Einige mögen sich erinnern, dass der erste Teil "Die Reinheit des Todes" nur bedingt Zustimmung bei mir gefunden hat. Da mir aber mehrfach versichert wurde, dass der zweite Teil besser sei als der erste, habe ich Julius noch eine Chance gegeben.

Wie bereits bei "Die Reinheit des Todes" ist der Lesefluss sehr gut. Vincent Kliesch beschreibt bildhaft und unterhaltsam und auch seine Charaktere wirken sehr real.

Auch in "Der Todeszauberer" kennt der Leser den Mörder von Anfang an, sodass es nur noch um das "wie kommt die Polizei auf ihn" geht und nicht mehr um das "wer". Das wird sicher nie meine liebste Thrillerform werden, aber da ich durch den ersten Teil vorgewarnt war, hatte ich damit gerechnet.

Nach wie vor etwas Probleme habe ich mit Julius Kern, der für meinen Geschmack einfach zu "weichgespült" ist und wohl auch bleiben wird. Da lob ich mir als Gegensatz Tassilo, unseren hochintelligenten Psychopathen, der mich mitunter an Hannibal Lecter erinnert und mir vielleicht auch deshalb immer sympathischer war als Julius.
Anstrengend fand ich das Verhalten von Julius' Frau Nathalie, die mir mitunter ziemlich auf die Nerven ging, da sie sich nicht logischer verhielt als die Tochter der Beiden, der man das aufgrund ihres Alters aber verzeihen kann.

Zusammengenommen hat mir "Der Todeszauberer" um einiges besser gefallen als "Die Reinheit des Todes" und ich bin optimistisch, dass ich im Laufe der Zeit auch "Der Prophet des Todes", den dritten Teil der Reihe, lesen werde - schon allein deshalb, weil ich gern in der chronologischen Abfolge bleibe und sehr gespannt auf "Bis in den Tod hinein" bin, um herauszufinden, ob Severin Boesherz mehr auf meiner Linie liegt.