Rezension

Gefühlschaos

Alles, was ich geben kann – The Last Letter -

Alles, was ich geben kann – The Last Letter
von Rebecca Yarros

Bewertet mit 4 Sternen

Mein Einstieg in dieses Buch war leider ein wenig holprig. Irgendwie konnte mich die Geschichte nicht sofort packen, aber das sollte sich ändern! Ich weiß noch wie ich dachte "Ach, schon wieder eine Armystory" und die Seiten sich erstmal etwas zogen. Dabei fand ich die Idee mit den Briefen total cool. Erinnert mich etwas an den Aufbau von The Things We Leave Unfinished. Denn die Briefe die sich die beiden Protagonisten geschrieben haben sind wieder über das ganze Buch verteilt und wirklich geschickt platziert. So liest man 2 Zeitebenen gleichzeitig und lernt die beiden Charaktere auf eine sehr spezielle Art kennen. Ich mochte das, da ich so ziemlich gut nachvollziehen konnte wie aus ihnen die "Präsens-Personen" geworden sind.
Was für mich an der Idee des Buchs irgendwie nicht gepasst hat war, dass Beckett seine wahre Identität geheim gehalten hat. Das war für mich ein wenig schwierig zu verstehen wie man das 1. machen kann und 2. wie es Ella nicht auffallen kann? Vielleicht war mein holpriger Einstieg also auch hiermit verbunden. Aber gut, man braucht dies natürlich für die Dramaturgie :D Und es wird ja auch entsprechend thematisiert und es folgen einige Erklärungen.

Was im Klappentext ja gar nicht angesprochen wurde waren die Kinder die Ella allein aufzieht und die schlimme Erkrankung der Tochter. Es überrascht mich ein wenig dass dies nicht angeteasert wurde, da es dem Buch so viel gibt! Ich finde dass man dadurch dass es die Kinder gibt eine ganz besondere Charakterentwicklung bei Beckett sehen kann. Denn als Soldat ist für ihn das "normale Leben" durchaus nicht einfach.
Durch die Kinder entstehen im Buch so viele hochemotionale Momente, für die allein sich das Buch schon lohnt. Da hat Rebecca Yarros einige wirklich schöne Zwiebel-schneid-Szenen geschrieben!

Das Buch konnte mich also im Verlauf durchaus noch packen, insbesondere das letzte Drittel war sehr intensiv. Da war ich absolut hoocked! Aber besonders dramatisch wurde das Ende... dieses Buch ist wirklich die reinste Achterbahn der Gefühle, man sollte sich definitiv Taschentücher bereitlegen!