Rezension

Gefühlschaos

Stronger - Ina Taus

Stronger
von Ina Taus

Bewertet mit 4 Sternen

Da mir der erste Band um die Clique vom Naples Pier ziemlich gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt darauf, die Fortsetzung zu lesen, vor allem, da Mia mir schon in "Closer" sehr sympathisch gewesen war.

Mia durchlebt in "Stronger" ein totales Gefühlschaos. Zuerst trennt sich ihr Freund überraschend von ihr und als wäre das nicht schon schlimm genug, stellt sich heraus, dass er bereits Gefühle für eine andere hat und ihre Freunde davon wussten. Sie flieht dann zu ihrem Bruder und trifft auf Josh, mit dem sie sich sofort hervorragend versteht und den sie in den nächsten Wochen und Monaten so gut kennen lernt, dass sie sich langsam in ihn verliebt. Doch er scheint auf Männer zu stehen und Mia befürchtet, dass sie ihren besten Freund verlieren könnte, wenn er erfährt, was sie empfindet. Ihre Lage wird dadurch nicht einfacher, dass Josh verwirrende Signale aussendet und sie sich nicht sicher sein kann, was er eigentlich will.

Für den Leser ist natürlich klar, dass irgendein Missverständnis vorliegen muss - schließlich erwartet man bei einer Liebesgeschichte auch Romantik und die Formulierung "scheinbar schwul" deutet auch schon an, dass Mia nicht alles weiß. Die Situation war dennoch überzeugend dargestellt; man kann sehen und nachvollziehen, warum es für die Protagonistin so wirkt, als hätte sie keine Chance bei Josh. Deshalb hat es mir gefallen, dass die zweite Hälfte des Buches aus seiner Sicht erzählt wurde und man mehr darüber erfahren hat, was er wirklich denkt und fühlt. Leider hat es auch dazu beigetragen, dass ich die beiden packen und schütteln wollte, weil sie es sich unnötig schwer gemacht haben, aber an sich waren die Missverständnisse und die verpassten Gelegenheiten unterhaltsam und realistisch. Gegen Ende wurde es vielleicht ein bisschen zu viel, letztlich hat sich allerdings zum Glück alles geklärt.

Die Liebesgeschichte selbst hat sich gut entwickelt. Mir hat gefallen, dass von Anfang an die Ahnung da war, dass zwischen den Protagonisten mehr sein könnte, sie aber zuerst beste Freunde waren, die über alles geredet und sich vertraut haben. Josh hat Mia nach ihrer Trennung wirklich dabei geholfen, sich wieder zu fangen und sich über die ganze Situation klar zu werden und ich fand es vernünftig, dass sie danach nicht sofort eine neue Beziehung angefangen, sondern erst vollständig mit ihrer alten Liebe abgeschlossen hat, bevor sie bereit für etwas neues war. Die Anziehungskraft war die ganze Zeit präsent und die Chemie stimmte auf jeden Fall, doch der anfängliche Fokus darauf, wie die Freundschaft sich immer mehr vertieft hat, war schön und als schließlich mehr daraus wurde, kannten sie einander schon sehr gut. Das heißt nicht, dass sie keine Fehler gemacht haben oder dass alles leicht war, wie auch der Epilog zeigt; trotzdem hat man immer gemerkt, dass sie zusammen passen.

Besonders toll war, dass Mason und Jackson in diesem Band ebenfalls eine große Rolle spielten und man mehr über ihre Beziehung erfahren hat.