Rezension

gefühlvoll

Die Liebenden von Cabourg - Amélie Breton

Die Liebenden von Cabourg
von Amélie Breton

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

Eine große LIEBESGESCHICHTE an der ungezähmten Küste der NORMANDIE. Ein dramatisches SCHICKSAL, Ein GEHEIMER Briefwechsel Eine Frau zwischen ZWEI MÄNNERN. Berlin – Cabourg, 1928. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter findet die junge Emma eine Schatulle mit Liebesbriefen eines Unbekannten aus der Normandie. Hatte ihre Mutter fünfundzwanzig Jahre zuvor eine heimliche Liaison? Spontan schreibt Emma an die Adresse in Cabourg, um herauszufinden, was damals geschah. Doch statt des Fremden antwortet dessen Sohn Paul. Damit beginnt ein ungewöhnlicher Briefwechsel, der tiefe Gefühle in den beiden entfacht. Doch Emma ist verlobt, und ihre Hochzeit rückt näher. Sie wagt den Schritt und reist nach Cabourg…

== Das Cover: ==

Die Pilgermuschel auf dem Cover hatte mich spontan angesprochen und irgendwie dachte ich dann auch intuitiv an Pilgern und Reisen, was ja quasi durch die Reise nach Cabourg dann auch zutrifft.

== Leseeindrücke: ==

Der Prolog war so schön romantisch und gleichzeitig auch sehr wehmütig...

[...] Hier, genau an dieser Stelle, hatten sie sich gestern Nacht ein letztes Mal geküsst... [...] Schluchz. Eine unendlich, lang zurückliegende Liebe, zwischen Josephine und Gustave.

Dann beginnt die eigentliche Handlung, die anno 1928 in Berlin beginnt und die Protagonisten nach Cabourg führt. Emma, die Tochter von Josephine, findet im Nachlass der verstorbenen Mutter Liebesbriefe eines ihr unbekannten Mannes: Gustave, den ihr Mutter nie zu Lebzeiten erwähnt hat. Völlig aus der Bahn über den intimen Inhalt der Briefe geworfen, schreibt sie diesen Unbekannten an. An seiner statt bekommt sie beim zweiten Anlauf die Antwort dessen Sohnes Paul, der ihr mitteilt, dass auch sein Vater zwischenzeitlich nicht mehr unter den Lebenden weilt und dass man die Vergangenheit doch ruhen lassen solle. Emma insistiert, möchte mehr versuchen über diese amouröse Beziehung zu erfahren. Nach mehrmaligen Schriftwechsel, in denen wir Leser die gegenseitigen Briefe von Emma, Paul und auch den Liebenden anno 1903  zu lesen bekommen, kommt immer mehr an Geheimnissen und Heimlichkeiten ans Licht. Die Briefe zwischen Emma und Paul werden beinahe so intensiv und zugeneigt, wie die derer Eltern, aber Emma ist bereits mit dem etwas schnöseligen und gefühlsarmen Alexander verlobt.  Plötzlich aber ist sich Emma ihrer Gefühle gar nicht mehr so sicher, so sehr zieht der Unbekannte sie in seinen Bann….

Was bringen diese geheimnisvollen Briefe zutage? Werden Emma und Paul sich je begegnen?

Eine großartige Liebesgeschichte, die sich in zweit Zeitebenen abspielt: Zum einen die vergangene Zeit der Josephine und des Gustave, die wir in den Briefen erlesen und aus den Erfahrungen der Mitmenschen berichtet bekommen, zum anderen das Hier und Jetzt anno 1923, der Briefwechsel zwischen Emma und dem Unbekannten Paul. Die hier abgedruckten Briefe lassen diesen Roman sehr lebendig und emotional erscheinen.

Ich bin von Beginn des Lesens prima in die Handlung eingetaucht, finde die Briefe hervorstechend angenehm und von der Sprache her der damaligen Zeit angemessen. Man fühlt sich regelrecht in die Zeit der 1920er Jahre zurück versetzt und begleitet die Protagonisten auf deren Reise in die Normandie. Dieser Roman ist in zwei Teile unterteilt mit 37 Kapitel in Teil 1 und 18 Kapitel in Teil 2, die sich allesamt angenehm kurz und kurzweilig lesen lassen und sich auf  479 Seiten erstrecken.

Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt bin eingetaucht in Emmas Welt und Gefühlswelt und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

by esposa1969