Rezension

Gefühlvoll, aber irgendwas fehlte

Die Stille meiner Worte - Ava Reed

Die Stille meiner Worte
von Ava Reed

Bewertet mit 2.5 Sternen

Hannahs Schwester Izzy ist gestorben. Seitdem spricht Hannah kein Wort mehr, sie kann nicht. Weil ihre Eltern hoffen, dass ihr dort geholfen wird, schicken sie sie auf ein Internat. Doch was ist wirklich in der Nacht passiert, als Izzy gestorben ist?

Das Cover gefällt mir leider nicht so wirklich. Vielleicht weil mir der Kopf zu dominant ist.
Ich bin sehr ratlos in die Geschichte eingestiegen, denn man bekommt so gar keine Erklärungen. Hannah scheint zu trauern und spricht deswegen nicht mehr, aber was ist Izzy zugestoßen? Und warum scheinen Hannahs Eltern nicht mit ihr zu trauern? Ich hatte das Gefühl sie stoßen Hannah weg.
Es geht ganz klar um Wort in diesem Buch. Um die gesagten und ungesagten. Aber auch wenn Hannah, als Ich-Erzählerin, einem vieles mitteilen kann, bleibt vieles im Verborgenen und auch dem Leser gegenüber ist einiges ungesagt.
Die Emotionen hingegen kommen sehr gut rüber. Hannah, die Schuldgefühle hat (warum auch immer) oder die sich abgeschoben fühlt (weil ihre Eltern sie ins Internat bringen). All das ist ganz klar und deutlich, aber der Hintergrund ist nicht zu greifen.
Erst die kurzen Rückblicke, die immer mal wieder eingeschoben werden, ergeben dann ganz langsam ein vollständiges Bild. Aber bevor man zu diesem Bild findet, dreht sich dann doch einiges der Geschichte im Kreis und ich hatte das Gefühl es wiederholt sich vieles.
Der Leser und vor allem Hannah selber tritt auf der Stelle und man kommt so lange Zeit nicht in der Geschichte weiter.
Hannah bekommt zwar Hilfe angeboten, aber diese verweigert sie sich selber anfangs, weil sie es nicht verdient? Aber warum?
Nur langsam merkt sie, dass man sich auch ohne Worte ausdrücken kann und lernt wieder zu „sprechen“.
Das Ende ist dann doch gelungen und passt zur ganzen Geschichte, aber so richtig packen konnte mich dieses Buch leider nicht. Was eigentlich sehr schade ist, denn die poetische Sprache, die die Autorin verwendet hat mir doch gefallen.

Mein Fazit: Eigentlich ein Buch voller Emotionen und einer sehr schönen Sprache. Und doch konnte mich die Autorin nicht abholen, denn an vielen Stellen hatte ich das Gefühl, das die Geschichte auf der Stelle tritt und nicht so richtig vorankommt.