Rezension

Gefühlvoll, tiefgründig und authentisch

Dreizehn ist mein Glücksbringer - Jennifer E. Smith

Dreizehn ist mein Glücksbringer
von Jennifer E. Smith

Bewertet mit 4 Sternen

Von der Autorin Jennifer E. Smith habe ich nun schon einige Bücher gelesen und alle haben sie mir sehr gut gefallen. Auf ihren neuen Roman „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ war ich daher auch schon richtig gespannt. Sowohl das hübsche Cover als auch der sehr vielversprechend klingende Klappentext überzeugten mich auf Anhieb, daher stand für mich auch sofort fest, dass ich das neue Buch von Jennifer E. Smith unbedingt lesen muss.

An das Glück kann Alice leider nicht so wirklich glauben, dafür hat sie schon zu viel Pech in ihrem Leben gehabt. Warum sie ihrem besten Freund Teddy zum 18. Geburtstag dennoch einen Lottoschein schenkt? So richtig verstehen tut Alice ihre Entscheidung selbst nicht. Auch hätte sie nie im Leben damit gerechnet, dass Teddy etwas mit dem Schein gewinnen würde. Schließlich hat sie die Zahlen ausgesucht, sie, die doch nie im Leben Glück hat. Tja, es passiert dann aber das Unglaubliche: Teddys Geburtstagsgeschenk knackt tatsächlich den 140-Millionen-Jackpot! Zwar nicht alleine, er muss sich die Summe mit zwei weiteren glücklichen Gewinnern teilen, aber auch ein Drittel des Jackpots kann sich sehen lassen. Nun ist Teddy, der vorher nichts besessen hat, plötzlich Multimillionär. Nur ist das viele Geld auf dem Konto Fluch oder Segen? Alice jedenfalls erkennt ihren Teddy mit der Zeit gar nicht mehr wieder. Der Lottogewinn lässt ihren Freund, in den sie schon seit Jahren heimlich verliebt ist, richtig abheben. Er wird gefeiert wie ein Star, obwohl er doch gar nichts getan hat, außer den Jackpot zu knacken. Ob der altbekannte Spruch „Glück im Spiel, Pech in der Liebe“ wohl jetzt für Alice wahr werden wird?

Cover und Klappentext haben mir hier eindeutig nicht zu viel versprochen, denn mir konnte „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ richtig schöne Lesestunden bescheren. Das Buch stellte sich auch als deutlich ernster und tiefgründiger heraus als erwartet, was mir ganz besonders gut gefallen hat.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Jennifer E. Smiths Schreibstil ist mir aus ihren vorherigen Romanen sehr positiv in Erinnerung geblieben und auch hier konnte er mich von den ersten Seiten an begeistern.

Das Buch beginnt mit dem Kauf des Lottoscheins. Alice, die Protagonistin, ist gerade mit ihrem Cousin Leo auf dem Weg zum Kiosk, in welchem sie besagten Schein kaufen wird, welcher nur wenige Stunden später den Jackpot knacken wird.

Es wird bereits ganz am Anfang deutlich, dass Alice in ihrem Leben schon viel durchgemacht hat. Im Abstand von 13 Monaten sind ihre Eltern verstorben, sodass sie als Kind zur Waise wurde und bei ihrem Onkel und ihrer Tante aufgewachsen ist. Ihr Cousin Leo ist mit den Jahren so etwas wie ein Bruder für sie geworden, zugleich ist er aber neben Teddy auch Alices bester Freund. Leo war somit mein Lieblingscharakter, wobei ich auch Alice auf Anhieb mochte. Das Buch wimmelt nur so von liebenswerten Charakteren, es gab fast keinen, den ich nicht sofort in mein Herz geschlossen habe. Nur Teddys Vater, diesen konnte ich überhaupt nicht leiden. Ihm ist es auch zu verdanken, dass auch Teddys Leben, ähnlich wie das von Alice, alles andere als leicht und glücklich verlaufen ist.

Das Buch befasst sich neben der eigentlichen Story – dem Lottogewinn und wie dieser das Leben der Charaktere verändert – auch mit den ernsten Themen Trauer und Verlust. Auch die Themen Freundschaft, Liebe, Familie, Hoffnung und das Finden zu sich selbst kommen hier sehr schön zur Sprache. Jennifer E. Smith ist mit ihrem neuen Werk ein sehr einfühlsamer und wirklich schöner Roman gelungen, der einem zum Nachdenken anregt, einen berührt und zugleich auch sehr gut unterhält. Denn natürlich gibt es neben den ernsteren Szenen auch welche zum Schmunzeln.

Neben den vielen tollen Themen, die dieses Buch beinhaltet und die sehr gelungen in die Geschichte eingebaut wurden, hat mir auch der Handlungsstrang mit dem Lottogewinn sehr gut gefallen. Die Autorin beschreibt sehr authentisch und gut nachvollziehbar, dass ein Geldsegen nicht nur Positives mit sich bringen kann. Sie zeigt auch die Schattenseiten des plötzlichen Reichtums auf und wie sehr sich ein Mensch durch einen Lottogewinn verändern kann.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich tun würde, wenn ich von einem Moment zum nächsten plötzlich mehrfache Millionärin wäre. Auf jeden Fall nicht so abheben, wie es Teddy zunächst tut. Ich glaube, da wäre ich schon vernünftiger. Wie Alice würde ich aber auch nicht handeln. Diese schlägt Teddys Angebot aus, als er ihr die Hälfte seines Gewinns anbietet. Alice ist ein unglaublich großherziger und lieber Mensch, sie habe ich wirklich sofort gemocht. Sie bereut es dann schließlich auch, das Geld nicht angenommen zu haben, allerdings auch nur, weil sie an ihren Onkel und ihre Tante denkt, die das Geld bestimmt gut gebrauchen könnten. An sich selbst denkt Alice überhaupt nicht.

Alice hätte ich es auf jeden Fall zugetraut, dass sie mit so viel Geld vernünftiger umgegangen wäre als Teddy zunächst und auf dem Boden geblieben wäre. Teddy lässt sich anfangs wie ein Star feiern, gibt Interviews, unternimmt Shopping-Orgien und steht im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit. Ich habe Teddys Veränderung mit großer Sorge verfolgt, genauso wie Alice. Diese hat ihren besten Freund mit der Zeit gar nicht wiedererkannt. Alice ist schon seit Ewigkeiten in Teddy verliebt, hat sich nur bisher nie getraut, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Sie hat es daher auch sehr getroffen, als sie gemerkt hat, dass sich durch das Geld alles zwischen ihr und Teddy verändert.

Während dieser Zeit lernt Alice den Jungen Sawyer kennen, ein weiterer wichtiger und wahnsinnig liebenswürdiger Charakter in dem Buch. Sawyer hätte ich persönlich als den besseren Freund für Alice gesehen. Sie aber hat ihr Herz an Teddy verschenkt, es ist einem als Leser eigentlich die ganze Zeit über klar, dass der arme Sawyer sich umsonst Hoffnungen bei Alice macht.

Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, obwohl es letztendlich doch kein 5-Sterne Buch für mich würde. Dafür ging mir die Handlung dann doch etwas zu gemächlich voran, ein klein wenig mehr Tempo hätte ich nicht schlecht gefunden. Für mich war „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ einfach ein richtig schönes Buch für zwischendurch, welches mich sehr gut unterhalten und durch die ernste Thematik auch nachdenklich gestimmt hat.

Auf die weiteren Werke der Autorin freue mich auf jeden Fall schon sehr.

Fazit: Ein wundervolles Buch über Freundschaft, Liebe, Hoffnung, Trauer und die Schattenseiten, die ein Lottogewinn mit sich bringen. Gefühlvoll, tiefgründig und authentisch – ich kann „Dreizehn ist mein Glücksbringer sehr empfehlen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!